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Text File | 1996-09-18 | 161.0 KB | 3,163 lines |
- Das fünfte Buch Mose (Deuteronomium).
-
- \1\
- Weg Israels vom Sinai bis Kadesch.
-
- $1$ Dies sind die Worte, die Mose zu ganz Israel geredet hat
- jenseits des Jordan, in der Wüste, in der Ebene, Suf gegenüber,
- zwischen Paran und Tofel, Laban, Hazerot und Di-Sahab. $2$ Elf
- Tage sind es vom Horeb, auf dem Weg zum Gebirge Seir, bis
- Kadesch-Barnea.
-
- $3$ Und es geschah im vierzigsten Jahr, im elften Monat, am
- Ersten des Monats, da redete Mose zu den Söhnen Israel nach
- allem, was ihm der HERR für sie geboten hatte, $4$ nachdem er
- Sihon, den König der Amoriter, der in Heschbon wohnte,
- geschlagen hatte und Og, den König von Basan, der in Aschtarot
- [und] in Edrei wohnte. $5$ Jenseits des Jordan, im Land Moab,
- fing Mose an, dieses Gesetz auszulegen, indem er sprach: $6$
- Der HERR, unser Gott, redete zu uns am Horeb und sprach: Lange
- genug seid ihr an diesem Berg geblieben. $7$ Wendet euch,
- brecht auf und zieht zum Gebirge der Amoriter und zu allen ihren
- Nachbarn in der Ebene, auf dem Gebirge, in der Niederung und im
- Süden und an der Küste des Meeres, in das Land der Kanaaniter
- und zum Libanon, bis an den groβen Strom, den Euphratstrom!
- $8$ Siehe, ich habe das Land vor euch dahingegeben. Geht
- hinein und nehmt das Land in Besitz, von dem der HERR euren
- Vätern, Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, [es] ihnen und
- ihren Nachkommen nach ihnen zu geben! $9$ Und in jener Zeit
- sprach ich zu euch: Ich allein kann euch nicht tragen. $10$
- Der HERR, euer Gott, hat euch zahlreich werden lassen, und
- siehe, ihr seid heute wie die Sterne des Himmels an Menge.
- $11$ Der HERR, der Gott eurer Väter, füge zu euch [noch]
- tausendmal [so viel], wie ihr seid, hinzu und segne euch, wie er
- zu euch geredet hat! $12$ Wie könnte ich allein eure Bürde und
- eure Last und euren Rechtsstreit tragen? $13$ Bringt weise und
- verständige und anerkannte Männer für eure Stämme, daβ ich sie
- als Oberhäupter über euch einsetze! $14$ Und ihr antwortetet
- mir und sagtet: Gut ist die Sache, die zu tun du angekündigt
- hast. $15$ Und ich nahm die Oberhäupter eurer Stämme, weise
- und anerkannte Männer, und setzte sie als Oberhäupter über euch
- ein, als Oberste über Tausend und Oberste über Hundert und
- Oberste über Fünfzig und Oberste über Zehn und als Verwalter für
- eure Stämme. $16$ Und ich gebot euren Richtern in jener Zeit:
- Hört [die Streitsachen] zwischen euren Brüdern und richtet
- gerecht zwischen einem Mann und seinem Bruder und dem Fremden
- bei ihm! $17$ Ihr sollt im Gericht nicht die Person ansehen;
- den Kleinen wie den Groβen sollt ihr hören. Ihr sollt euch vor
- niemandem fürchten, denn das Gericht ist Gottes Sache. Die Sache
- aber, die zu schwer für euch ist, bringt vor mich, daβ ich sie
- höre! $18$ So gebot ich euch in jener Zeit all die Dinge, die
- ihr tun solltet.
- #
- V. 19-46: 4Mo 13; 14.
- #
- $19$ Und wir brachen auf vom Horeb und zogen durch diese ganze
- groβe und schreckliche Wüste, die ihr gesehen habt auf dem Weg
- zum Gebirge der Amoriter, wie der HERR, unser Gott es uns
- geboten hatte; und wir kamen bis Kadesch-Barnea. $20$ Und ich
- sagte zu euch: Ihr seid bis zu dem Gebirge der Amoriter
- gekommen, das der HERR, unser Gott, uns gibt. $21$ Siehe, der
- HERR, dein Gott, hat das Land vor dir dahingegeben. Zieh hinauf,
- nimm in Besitz, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir
- geredet hat! Fürchte dich nicht und sei nicht niedergeschlagen!
- $22$ Da tratet ihr alle zu mir und sagtet: Laβt uns Männer vor
- uns hersenden, daβ sie das Land für uns erkunden und uns Bericht
- erstatten über den Weg, auf dem wir hinaufziehen, und über die
- Städte, zu denen wir kommen sollen! $23$ Und die Sache war gut
- in meinen Augen. Und ich nahm zwölf Männer von euch, je einen
- Mann für den Stamm. $24$ Und sie wandten sich und zogen ins
- Gebirge hinauf, und sie kamen bis zum Tal Eschkol und
- kundschafteten es aus. $25$ Und sie nahmen von den Früchten
- des Landes in ihre Hand und brachten [sie] zu uns herab. Und sie
- erstatteten uns Bericht und sagten: Das Land ist gut, das der
- HERR, unser Gott, uns gibt. $26$ Aber ihr wolltet nicht
- hinaufziehen und wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN,
- eures Gottes. $27$ Und ihr murrtet in euren Zelten und sagtet:
- Weil der HERR uns haβt, hat er uns aus dem Land Ägypten
- herausgeführt, um uns in die Hand der Amoriter zu geben, damit
- sie uns vernichten. $28$ Wohin ziehen wir? Unsere Brüder haben
- unser Herz verzagt gemacht, indem sie sagten: Ein Volk, gröβer
- und höhergewachsen als wir, Städte, groβ und bis an den Himmel
- befestigt, und sogar Enakitersöhne haben wir dort gesehen!
- $29$ Da sagte ich zu euch: Erschreckt nicht und fürchtet euch
- nicht vor ihnen! $30$ Der HERR, euer Gott, der vor euch
- herzieht, er wird für euch kämpfen nach allem, was er in Ägypten
- vor euren Augen für euch getan hat, $31$ und in der Wüste, wo
- du gesehen hast, daβ der HERR, dein Gott, dich getragen hat, wie
- ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Weg, den ihr gezogen
- seid, bis ihr an diesen Ort kamt. $32$ Aber trotzdem hatte
- niemand von euch Vertrauen in den HERRN, euren Gott, $33$ der
- auf dem Weg vor euch herzog, um euch einen Ort auszusuchen,
- damit ihr euch lagern konntet: bei Nacht im Feuer, damit ihr auf
- dem Weg sehen konntet, auf dem ihr zoget, und bei Tag in der
- Wolke. $34$ Der HERR aber hatte den Lärm eurer Reden gehört.
- Da wurde er zornig und schwor: $35$ Wenn irgend jemand unter
- diesen Männern, [von] dieser bösen Generation, das gute Land
- sehen wird, das ich euren Vätern zu geben geschworen habe!
- $36$ Nur Kaleb, der Sohn des Jefunne, er soll es sehen, und
- ihm und seinen Söhnen werde ich das Land geben, das er betreten
- hat, dafür, daβ er ganz und gar hinter dem HERRN [stand]. -
- $37$ Auch gegen mich wurde der HERR zornig euretwegen und
- sprach: Auch du sollst nicht dort hineinkommen! $38$ Josua,
- der Sohn des Nun, der vor dir steht, er soll dorthin kommen! Ihn
- stärke, denn er soll es Israel als Erbe austeilen! - $39$ Und
- eure [kleinen] Kinder, von denen ihr sagtet: `Sie werden zur
- Beute werden!', und eure Söhne, die heute weder Gutes noch Böses
- kennen, sie sollen dorthin kommen, und ihnen werde ich es geben,
- und sie sollen es in Besitz nehmen. $40$ Ihr aber, wendet euch
- und brecht auf zur Wüste, auf dem Weg zum Schilfmeer!
-
- $41$ Da antwortetet ihr und sagtet zu mir: Wir haben gegen den
- HERRN gesündigt! Wir wollen hinaufziehen und kämpfen nach allem,
- was der HERR, unser Gott, uns geboten hat. Und ihr gürtetet ein
- jeder seine Waffen um und hieltet es für ein Leichtes, ins
- Gebirge hinaufzuziehen. $42$ Da sprach der HERR zu mir: Sprich
- zu ihnen: Zieht nicht hinauf und kämpft nicht, denn ich bin
- nicht in eurer Mitte; damit ihr nicht vor euren Feinden
- geschlagen werdet! $43$ So redete ich zu euch, aber ihr hörtet
- nicht. Und ihr wart widerspenstig gegen den Befehl des HERRN und
- handeltet vermessen und zogt in das Gebirge hinauf. $44$ Da
- zogen die Amoriter aus, die auf jenem Gebirge wohnten, euch
- entgegen und jagten euch nach, wie es die Bienen tun, und
- zersprengten euch in Seir bis nach Horma. $45$ Und ihr kehrtet
- zurück und weintet vor dem HERRN. Aber der HERR hörte nicht auf
- eure Stimme und neigte sein Ohr nicht zu euch. - $46$ Und ihr
- bliebet in Kadesch viele Tage, eben die Zeit, die ihr [dort]
- bliebet.
-
- \2\
- Weg Israels durch die Wüste - Sieg über Sihon.
-
- $1$ Und wir wandten uns und brachen auf zur Wüste, auf dem Weg
- zum Schilfmeer, wie der HERR zu mir geredet hatte. Und wir
- umzogen das Gebirge Seir viele Tage [lang]. $2$ Und der HERR
- redete zu mir und sprach: $3$ Lange genug habt ihr dieses
- Gebirge umzogen. Wendet euch nach Norden! $4$ Und gebiete dem
- Volk und sage: Ihr werdet nun das Gebiet eurer Brüder, der Söhne
- Esau, durchziehen, die in Seir wohnen, und sie werden sich vor
- euch fürchten. Aber hütet euch wohl! $5$ Laβt euch nicht in
- Streit mit ihnen ein, denn ich werde euch von ihrem Land auch
- nicht die Breite einer Fuβsohle geben! Denn das Gebirge Seir
- habe ich dem Esau zum Besitz gegeben. $6$ Nahrung sollt ihr
- für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu essen habt, und auch
- Wasser sollt ihr für Geld von ihnen kaufen, damit ihr zu trinken
- habt. $7$ Denn der HERR, dein Gott, hat dich in allem Tun
- deiner Hand gesegnet. Er gab acht auf deine Wanderung durch
- diese groβe Wüste: diese vierzig Jahre ist der HERR, dein Gott,
- mit dir gewesen; es hat dir an nichts gemangelt.
-
- $8$ Und wir zogen von unseren Brüdern, den Söhnen Esau, die in
- Seir wohnen, weiter [weg] von der Arabastraβe, von Elat und von
- Ezjon-Geber und wandten uns und zogen auf dem Weg zur Wüste
- Moabs. $9$ Da sprach der HERR zu mir: Befehde Moab nicht und
- laβ dich nicht in einen Krieg mit ihnen ein, denn ich werde dir
- von seinem Land keinen Besitz geben! Denn Ar habe ich den Söhnen
- Lot zum Besitz gegeben. - $10$ Früher wohnten die Emiter
- darin, ein groβes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk wie
- die Enakiter. $11$ Auch sie werden für Riesen gehalten wie die
- Enakiter; die Moabiter aber nennen sie Emiter. $12$ Und in
- Seir wohnten früher die Horiter. Aber die Söhne Esau verdrängten
- sie und vernichteten sie vor sich her und wohnten an ihrer
- Stelle, so wie Israel es mit dem Land seines Besitzes getan hat,
- das der HERR ihnen gegeben hat. - $13$ Nun macht euch auf und
- zieht über den Bach Sered! Und wir zogen über den Bach Sered.
-
- $14$ Die Tage aber, die wir von Kadesch-Barnea wanderten, bis
- wir über den Bach Sered zogen, [betrugen] 38 Jahre, bis die
- Generation der kriegstüchtigen Männer aus dem Lager vollständig
- [aufgerieben war], so wie der HERR ihnen geschworen hatte.
- $15$ Und zwar war die Hand des HERRN gegen sie, um sie aus dem
- Lager vollständig auszutilgen.
-
- $16$ Und es geschah, als die kriegstüchtigen Männer aus der
- Mitte des Volkes vollständig weggestorben waren, $17$ da
- redete der HERR zu mir und sprach: $18$ Du wirst heute das
- Gebiet von Moab, von Ar, durchziehen $19$ und dich den Söhnen
- Ammon nähern, [bis du ihrer Grenze] gegenüber[stehst]. Du sollst
- sie nicht befehden und dich nicht in Streit mit ihnen einlassen,
- denn ich werde dir von dem Land der Söhne Ammon keinen Besitz
- geben! Denn ich habe es den Söhnen Lot zum Besitz gegeben. -
- $20$ Auch dieses wird für ein Land der Riesen gehalten. Riesen
- wohnten früher darin, und die Ammoniter nennen sie Samsummiter:
- $21$ ein groβes und zahlreiches und hochgewachsenes Volk, wie
- die Enakiter. Und der HERR vernichtete sie vor ihnen, und sie
- verdrängten sie und wohnten an ihrer Stelle, $22$ so wie er
- [es] für die Söhne Esau getan hat, die in Seir wohnen, vor denen
- er die Horiter vernichtete, so daβ sie sie verdrängten und an
- ihrer Stelle wohnten bis auf diesen Tag. $23$ Und [was] die
- Awiter [betrifft], die in Dörfern bis Gaza hin wohnten: die
- Kaftoriter, die aus Kaftor ausgezogen waren, haben sie
- vernichtet und wohnten an ihrer Stelle. - $24$ Macht euch auf,
- brecht auf und zieht über den Fluβ Arnon! Siehe, ich habe den
- Amoriter Sihon, den König von Heschbon, und sein Land in deine
- Hand gegeben. Fang an, nimm [es] in Besitz und laβ dich in einen
- Krieg mit ihm ein! $25$ An diesem Tag will ich anfangen,
- Schrecken und Furcht vor dir auf die Völker unter dem ganzen
- Himmel zu legen: Wenn sie die Nachricht von dir hören, werden
- sie vor dir zittern und beben.
-
- $26$ Da sandte ich Boten aus der Wüste Kedemot an Sihon, den
- König von Heschbon, mit Worten des Friedens und lieβ [ihm]
- sagen: $27$ Ich möchte durch dein Land ziehen auf der Straβe!
- [Nur] auf der Straβe will ich gehen, ich will weder zur Rechten
- noch zur Linken abweichen. $28$ Nahrung sollst du mir für Geld
- verkaufen, daβ ich esse, und Wasser sollst du mir für Geld
- geben, daβ ich trinke. Ich will nur hindurchziehen mit meinen
- Füβen - $29$ wie mir die Söhne Esau getan haben, die in Seir
- wohnen, und die Moabiter, die in Ar wohnen -, bis ich über den
- Jordan hinüberziehe in das Land, das der HERR, unser Gott, uns
- gibt. $30$ Aber Sihon, der König von Heschbon, wollte uns
- nicht bei sich durchziehen lassen. Denn der HERR, dein Gott,
- hatte seinen Geist verhärtet und sein Herz verstockt, damit er
- ihn in deine Hand gäbe, so wie es heute ist. $31$ Und der HERR
- sprach zu mir: Siehe, ich habe begonnen, Sihon und sein Land vor
- dir dahinzugeben. Fang an, nimm es in Besitz, damit dir sein
- Land gehört!
- #
- V. 32-37: Kap. 3,1-10; Jos 12,1-6.
- #
- $32$ Und Sihon zog zum Kampf aus, uns entgegen nach Jahza, er
- und all sein Volk. $33$ Aber der HERR, unser Gott, gab ihn vor
- uns dahin; und wir schlugen ihn und seine Söhne und all sein
- Volk. $34$ In jener Zeit nahmen wir alle seine Städte ein, und
- wir vollstreckten den Bann an jeder Stadt, an Männern, Frauen
- und Kindern; wir lieβen keinen übrig, der entkam. $35$ Nur das
- Vieh erbeuteten wir für uns und die Beute der Städte, die wir
- einnahmen. $36$ Von Aroer, das am Ufer des Flusses Arnon
- [liegt], und von der Stadt, die im Fluβtal [liegt], bis Gilead
- gab es keine Stadt, die uns zu stark gewesen wäre: alles gab der
- HERR, unser Gott, vor uns dahin. $37$ Nur dem Land der Söhne
- Ammon, dem ganzen Gebiet am Fluβ Jabbok, hast du dich nicht
- genähert, noch den Städten des Gebirges, nach allem, was der
- HERR, unser Gott, geboten hatte.
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- \3\
- Sieg über Og von Basan.
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- V. 1-10: Kap. 2,32-37; V. 1-17: Jos 12,1-6.
- #
- $1$ Und wir wandten uns und zogen den Weg nach Basan hinauf.
- Und Og, der König von Basan, zog zum Kampf aus, uns entgegen
- nach Edrei, er und all sein Volk. $2$ Und der HERR sprach zu
- mir: Fürchte ihn nicht, denn in deine Hand habe ich ihn und all
- sein Volk und sein Land gegeben! Und tu [mit] ihm, wie du [mit]
- Sihon, dem König der Amoriter, getan hast, der in Heschbon
- wohnte! $3$ Und der HERR, unser Gott, gab auch Og, den König
- von Basan, und all sein Volk in unsere Hand. Und wir schlugen
- ihn, bis ihm keiner übrigblieb, der entkam. $4$ Und alle seine
- Städte nahmen wir in jener Zeit ein. Es gab keine Stadt, die wir
- ihnen nicht nahmen: sechzig Städte, den ganzen Landstrich Argob,
- das Königreich des Og in Basan; $5$ alle diese Städte waren
- befestigt mit hohen Mauern, Toren und Riegeln; abgesehen von den
- sehr vielen offenen Landstädten. $6$ Und wir vollstreckten den
- Bann an ihnen, wie wir es bei Sihon, dem König von Heschbon,
- getan hatten. Wir vollstreckten an ihrer ganzen Bevölkerung den
- Bann: an Männern, Frauen und Kindern. $7$ Aber alles Vieh und
- die Beute der Städte erbeuteten wir für uns.
- #
- V. 8-17: 4Mo 32,33-42; Jos 13,8-33.
- #
- $8$ So nahmen wir in jener Zeit aus der Hand der beiden Könige
- der Amoriter das Land, das jenseits des Jordan ist, vom Fluβ
- Arnon bis an den Berg Hermon $9$ - die Sidonier nennen den
- Hermon Sirjon, und die Amoriter nennen ihn Senir -: $10$ alle
- Städte der Ebene und das ganze Gilead und das ganze Basan bis
- nach Salcha und Edrei, den Städten im Königreich des Og in
- Basan. $11$ Denn nur Og, der König von Basan, war von dem Rest
- der Riesen [noch] übriggeblieben. Siehe, sein Bett, ein Bett aus
- Eisen, ist es nicht in Rabba, [der Hauptstadt] der Söhne Ammon?
- Seine Länge [beträgt] neun Ellen und seine Breite vier Ellen,
- nach der Elle eines Mannes.
-
- \3\
- Verteilung des Ostjordanlandes.
-
- $12$ Dieses Land nahmen wir zu jener Zeit in Besitz. [Das
- Land] von Aroer an, das am Fluβ Arnon [liegt], und die Hälfte
- des Gebirges Gilead und seine Städte gab ich den Rubenitern und
- den Gaditern. $13$ Und den Rest von Gilead und das ganze
- Basan, das Königreich des Og, gab ich dem halben Stamm Manasse,
- den ganzen Landstrich Argob. Dieses ganze Basan wird das Land
- der Riesen genannt. $14$ Jair, der Sohn Manasses, nahm den
- ganzen Landstrich Argob bis zur Grenze der Geschuriter und der
- Maachatiter und nannte sie, [die Ortschaften von] Basan, nach
- seinem Namen: Zeltdörfer Jairs; [so heiβen sie] bis auf diesen
- Tag. $15$ Und dem Machir gab ich Gilead. $16$ Und den
- Rubenitern und den Gaditern gab ich [das Land] von Gilead bis
- zum Fluβ Arnon, und zwar bis zur Mitte des Fluβtales als Grenze
- und bis zum Fluβ Jabbok, der Grenze der Söhne Ammon, $17$ und
- die Ebene mit dem Jordan als Grenze, von Kinneret bis zum Meer
- der Ebene, dem Salzmeer, unterhalb der Abhänge des Pisga nach
- Osten zu.
-
- $18$ Und ich gebot euch zu jener Zeit und sagte: Der HERR,
- euer Gott, hat euch dieses Land gegeben, es in Besitz zu nehmen.
- Gerüstet sollt ihr vor euren Brüdern, den Söhnen Israel,
- hinüberziehen, alle Kriegstüchtigen. $19$ Nur eure Frauen und
- eure Kinder und euer Vieh - ich weiβ, daβ ihr viel Vieh habt -
- sollen in euren Städten bleiben, die ich euch gegeben habe,
- $20$ bis der HERR euren Brüdern Ruhe verschafft wie euch und
- auch sie das Land in Besitz nehmen, das der HERR, euer Gott,
- ihnen jenseits des Jordan gibt. Dann sollt ihr zurückkehren,
- jeder zu seinem Besitz, den ich euch gegeben habe. $21$ Und
- dem Josua gebot ich zu jener Zeit und sprach: Deine Augen haben
- alles gesehen, was der HERR, euer Gott, diesen beiden Königen
- getan hat. So wird der HERR allen Königreichen tun, zu denen du
- hinüberziehst. $22$ Fürchtet sie nicht! Denn der HERR, euer
- Gott, er ist es, der für euch kämpft.
-
- \3\
- Mose soll nicht nach Kanaan kommen.
-
- $23$ Und ich flehte zu jener Zeit zum HERRN um Erbarmen:
- $24$ Herr, HERR, du hast begonnen, deinen Knecht deine Gröβe
- und deine starke Hand sehen zu lassen. Denn wo im Himmel und auf
- Erden ist ein Gott, der [so etwas] wie deine Werke und wie deine
- Machttaten tun könnte? $25$ Ich möchte doch [auch]
- hinüberziehen und das gute Land sehen, das jenseits des Jordan
- [liegt], dieses gute Bergland und den Libanon. $26$ Aber der
- HERR war euretwegen über mich erzürnt und hörte nicht auf mich.
- Und der HERR sprach zu mir: Laβ es genug sein! Rede mir nicht
- mehr weiter von dieser Sache! $27$ Steige auf den Gipfel des
- Pisga und erhebe deine Augen nach Westen und nach Norden, nach
- Süden und nach Osten und sieh mit deinen Augen! Denn du wirst
- nicht über diesen Jordan gehen. $28$ Und beauftrage Josua,
- stärke ihn und festige ihn! Denn er soll vor diesem Volk
- hinüberziehen, und er soll ihnen das Land, das du sehen wirst,
- als Erbe austeilen. - $29$ Und wir blieben im Tal, Bet-Peor
- gegenüber.
-
- \4\
- Aufforderung zum Gehorsam - Warnung vor Götzendienst.
-
- $1$ Und nun, Israel, höre auf die Ordnungen und auf die
- Rechtsbestimmungen, die ich euch zu tun lehre, damit ihr lebt
- und hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR, der
- Gott eurer Väter, euch gibt! $2$ Ihr sollt nichts hinzufügen
- zu dem Wort, das ich euch gebiete, und sollt nichts davon
- wegnehmen, damit ihr die Gebote des HERRN, eures Gottes, haltet,
- die ich euch gebiete! $3$ Eure Augen haben gesehen, was der
- HERR wegen des Baal-Peor getan hat. Denn jeden, der dem
- Baal-Peor nachgelaufen ist, den hat der HERR, dein Gott, aus
- deiner Mitte vernichtet. $4$ Ihr aber, die ihr dem HERRN,
- eurem Gott, anhinget, ihr seid heute alle am Leben. $5$ Siehe,
- ich habe euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen gelehrt, so wie
- der HERR, mein Gott, mir geboten hat, damit ihr danach handelt
- mitten in dem Land, in das ihr kommt, um es in Besitz zu nehmen.
- $6$ So bewahrt und tut sie! Denn das ist eure Weisheit und
- eure Einsicht in den Augen der Völker, die all diese Ordnungen
- hören. Und sie werden sagen: Ein wahrhaft weises und
- verständiges Volk ist diese groβe Nation! $7$ Denn wo gibt es
- eine groβe Nation, die Götter hätte, die ihr [so] nahe wären wie
- der HERR, unser Gott, in allem, [worin] wir zu ihm rufen? $8$
- Und wo gibt es eine groβe Nation, die [so] gerechte Ordnungen
- und Rechtsbestimmungen hätte wie dieses ganze Gesetz, das ich
- euch heute vorlege? $9$ Nur hüte dich und hüte deine Seele
- sehr, daβ du die Dinge nicht vergiβt, die deine Augen gesehen
- haben, und daβ sie nicht aus deinem Herzen schwinden alle Tage
- deines Lebens! Und tue sie deinen Kindern und deinen
- Kindeskindern kund: $10$ An dem Tag, an dem du vor dem HERRN,
- deinem Gott, am Horeb standest, als der HERR zu mir sprach:
- `Versammle mir das Volk, daβ ich sie meine Worte hören lasse,
- die sie lernen sollen, um mich zu fürchten all die Tage, solange
- sie auf dem Erdboden leben und die sie ihre Kinder lehren
- sollen!', $11$ da tratet ihr hinzu und standet unten am Berg.
- Der Berg aber brannte im Feuer bis ins Herz des Himmels, [und da
- war] Finsternis, Gewölk und Dunkel. $12$ Und der HERR redete
- zu euch mitten aus dem Feuer. Die Stimme der Worte hörtet ihr,
- aber ihr saht keine Gestalt, nur eine Stimme [war zu hören].
- $13$ Und er verkündigte euch seinen Bund, den zu halten er
- euch gebot: die zehn Worte. Und er schrieb sie auf zwei
- steinerne Tafeln. $14$ Und mir gebot der HERR zu jener Zeit,
- euch Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu lehren, damit ihr sie
- hieltet in dem Land, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu
- nehmen.
-
- $15$ So hütet eure Seelen sehr - denn ihr habt keinerlei
- Gestalt gesehen an dem Tag, als der HERR am Horeb mitten aus dem
- Feuer zu euch redete -, $16$ daβ ihr nicht zu [eurem]
- Verderben handelt und euch ein Götterbild macht in Gestalt
- irgendeines Götzenbildes, das Abbild eines männlichen oder eines
- weiblichen [Wesens], $17$ das Abbild irgendeines Tieres, das
- [es] auf der Erde [gibt], das Abbild irgendeines geflügelten
- Vogels, der am Himmel fliegt, $18$ das Abbild von irgend
- etwas, das auf dem Erdboden kriecht, das Abbild irgendeines
- Fisches, der im Wasser unter der Erde ist, $19$ und daβ du
- deine Augen nicht zum Himmel erhebst und, wenn du die Sonne und
- den Mond und die Sterne, das ganze Heer des Himmels siehst, dich
- verleiten läβt und dich vor ihnen niederwirfst und ihnen dienst,
- die doch der HERR, dein Gott, allen Völkern unter dem ganzen
- Himmel zugeteilt hat! $20$ Euch aber hat der HERR genommen und
- euch herausgeführt aus dem eisernen Schmelzofen, aus Ägypten,
- damit ihr das Volk seines Erbteils wäret, so wie [es] heute
- [ist].
-
- $21$ Und der HERR war euretwegen über mich erzürnt, und er
- schwor, daβ ich nicht über den Jordan gehen und nicht in das
- gute Land kommen sollte, das der HERR, dein Gott, dir als
- Erbteil gibt. $22$ Denn ich sterbe in diesem Land, ich gehe
- nicht über den Jordan. Ihr aber werdet hinüberziehen und dieses
- gute Land in Besitz nehmen. $23$ Hütet euch, daβ ihr ja nicht
- den Bund des HERRN, eures Gottes, vergeβt, den er mit euch
- geschlossen hat, und euch ein Götterbild macht in der Gestalt
- von irgend etwas, das der HERR, dein Gott, dir verboten hat.
- $24$ Denn der HERR, dein Gott, ist ein verzehrendes Feuer, ein
- eifersüchtiger Gott!
-
- $25$ Wenn du Kinder und Kindeskinder zeugst und ihr im Lande
- alteingesessen seid und ihr zu [eurem] Verderben handelt und
- euch ein Götterbild macht in der Gestalt irgendeines
- [Lebewesens] und tut, was böse ist in den Augen des HERRN,
- deines Gottes, ihn zu reizen, $26$ so rufe ich heute den
- Himmel und die Erde als Zeugen gegen euch auf, daβ ihr mit
- Sicherheit schnell weggerafft werdet aus dem Land, in das ihr
- über den Jordan zieht, um es in Besitz zu nehmen. Ihr werdet
- eure Tage darin nicht verlängern, sondern völlig vernichtet
- werden. $27$ Und der HERR wird euch unter die Völker
- zerstreuen, und ihr werdet übrigbleiben, ein geringes Häuflein
- unter den Nationen, wohin der HERR euch führen wird. $28$ Dort
- werdet ihr Göttern dienen, dem Werk von Menschenhänden, aus Holz
- und Stein, die nicht sehen und nicht hören, nicht essen und
- nicht riechen können.
-
- $29$ Dann werdet ihr von dort aus den HERRN, deinen Gott,
- suchen. Und du wirst ihn finden, wenn du mit deinem ganzen
- Herzen und mit deiner ganzen Seele nach ihm fragen wirst. $30$
- Wenn du in Not bist und wenn alle diese Dinge dich getroffen
- haben am Ende der Tage, wirst du zum HERRN, deinem Gott,
- umkehren und auf seine Stimme hören. $31$ Denn ein
- barmherziger Gott ist der HERR, dein Gott. Er wird dich nicht
- aufgeben und dich nicht vernichten und wird den Bund deiner
- Väter nicht vergessen, den er ihnen geschworen hat. $32$ Denn
- frage doch nach den früheren Tagen, die vor dir gewesen sind,
- von dem Tag an, als Gott den Menschen auf der Erde geschaffen
- hat, und von einem Ende des Himmels bis zum anderen Ende des
- Himmels, ob [je] eine solch groβe Sache geschehen oder ob
- dergleichen gehört worden sei. $33$ Hat [je] ein Volk die
- Stimme Gottes mitten aus dem Feuer reden hören, wie du sie
- gehört hast, und ist am Leben geblieben? - $34$ Oder hat [je]
- ein Gott versucht hinzugehen, um sich eine Nation mitten aus
- einer [anderen] Nation zu holen durch Prüfungen, durch Zeichen
- und durch Wunder und durch Krieg und mit starker Hand und mit
- ausgestrecktem Arm und durch groβe Schreckenstaten nach allem,
- was der HERR, euer Gott, in Ägypten vor deinen Augen für euch
- getan hat? $35$ Du hast es zu sehen bekommen, damit du
- erkennst, daβ der HERR der [alleinige] Gott ist. Auβer ihm gibt
- es sonst keinen. $36$ Vom Himmel her hat er dich seine Stimme
- hören lassen, um dich zu unterweisen. Und auf der Erde hat er
- dich sein groβes Feuer sehen lassen, und mitten aus dem Feuer
- hast du seine Worte gehört. $37$ Und weil er deine Väter
- geliebt und ihre Nachkommen nach ihnen erwählt hat, hat er dich
- mit seinem Angesicht, mit seiner groβen Kraft aus Ägypten
- herausgeführt, $38$ um Nationen vor dir zu vertreiben, gröβer
- und stärker als du, um dich herzubringen [und] dir ihr Land als
- Erbteil zu geben, so wie [es] heute [ist].
-
- $39$ So erkenne denn heute und nimm dir zu Herzen, daβ der
- HERR der [alleinige] Gott ist im Himmel oben und auf der Erde
- unten, keiner sonst! $40$ Und halte seine Ordnungen und seine
- Gebote, die ich dir heute gebiete, damit es dir und deinen
- Kindern nach dir gut geht und damit du deine Tage verlängerst in
- dem Land, das der HERR, dein Gott, dir für immer gibt.
-
- \4\
- Zufluchtsstädte im Ostjordanland.
-
- $41$ Damals sonderte Mose drei Städte aus jenseits des Jordan,
- gegen Sonnenaufgang, $420$ damit ein Totschläger dahin fliehen
- kann, der seinen Nächsten unabsichtlich erschlagen hat und ihn
- nicht schon vorher haβte - daβ er in eine von diesen Städten
- fliehen und am Leben bleiben kann: $43$ Bezer in der Wüste, im
- Land der Ebene, für die Rubeniter und Ramot in Gilead für die
- Gaditer und Golan in Basan für die Manassiter.
-
- \4\
- Einleitung zum Gesetz.
- #
- V. 46-49: Jos 12,1-6.
- #
- $44$ Und dies ist das Gesetz, das Mose den Söhnen Israel
- vorlegte. $45$ Dies sind die Zeugnisse, die Ordnungen und die
- Rechtsbestimmungen, die Mose zu den Söhnen Israel redete, als
- sie aus Ägypten zogen, $46$ jenseits des Jordan im Tal,
- Bet-Peor gegenüber, im Land des Sihon, des Königs der Amoriter,
- der in Heschbon wohnte, den Mose und die Söhne Israel geschlagen
- haben, als sie aus Ägypten zogen. $47$ Und sie nahmen sein
- Land in Besitz und das Land des Og, des Königs von Basan, [das
- Land] der beiden Könige der Amoriter, die jenseits des Jordan
- [wohnten, gegen] Sonnenaufgang, $48$ von Aroer an, das am Ufer
- des Flusses Arnon [liegt], bis an den Berg Sion, das ist der
- Hermon, $49$ und die ganze Ebene jenseits des Jordan, nach
- Osten zu und bis an das Meer der Ebene unterhalb der Abhänge des
- Pisga.
-
- \5\
- Die zehn Gebote.
-
- $1$ Und Mose rief ganz Israel herbei und sprach zu ihnen:
- Höre, Israel, die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die ich
- heute vor euren Ohren rede! Lernt sie und achtet darauf, sie zu
- tun!
-
- $2$ Der HERR, unser Gott, hat am Horeb einen Bund mit uns
- geschlossen. $3$ Nicht mit unsern Vätern hat der HERR diesen
- Bund geschlossen, sondern mit uns, die wir heute hier alle am
- Leben sind. $4$ Von Angesicht zu Angesicht hat der HERR auf
- dem Berg mitten aus dem Feuer mit euch geredet - $5$ ich stand
- zwischen dem HERRN und euch zu jener Zeit, um euch das Wort des
- HERRN zu verkünden; denn ihr fürchtetet euch vor dem Feuer und
- stieget nicht auf den Berg -, indem er sprach:
- #
- V. 6-21: 2Mo 20,1-17.
- #
- $6$ Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus dem Land
- Ägypten, aus dem Sklavenhaus herausgeführt habe. $7$ Du sollst
- keine anderen Götter haben neben mir . - $8$ Du sollst dir
- kein Götterbild machen, irgendein Abbild dessen, was oben im
- Himmel oder was unten auf der Erde oder was in den Wassern unter
- der Erde ist. $9$ Du sollst dich vor ihnen nicht niederwerfen
- und ihnen nicht dienen. Denn ich, der HERR, dein Gott, bin ein
- eifersüchtiger Gott, der die Schuld der Väter heimsucht an den
- Kindern und an der dritten und vierten [Generation] von denen,
- die mich hassen, $10$ der aber Gnade erweist auf Tausende hin
- denen, die mich lieben und meine Gebote halten. - $11$ Du
- sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht zu Nichtigem
- aussprechen. Denn der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der
- seinen Namen zu Nichtigem ausspricht. - $12$ Beachte den
- Sabbattag, um ihn heilig zu halten, so wie der HERR, dein Gott,
- es dir geboten hat! $13$ Sechs Tage sollst du arbeiten und all
- deine Arbeit tun; $14$ aber der siebte Tag ist Sabbat für den
- HERRN, deinen Gott. Du sollst [an ihm] keinerlei Arbeit tun, du
- und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave und deine
- Sklavin und dein Rind und dein Esel und all dein Vieh und der
- Fremde bei dir, der innerhalb deiner Tore [wohnt], damit dein
- Sklave und deine Sklavin ruhen wie du. $15$ Und denke daran,
- daβ du Sklave warst im Land Ägypten und daβ der HERR, dein Gott,
- dich mit starker Hand und mit ausgestrecktem Arm von dort
- herausgeführt hat! Darum hat der HERR, dein Gott, dir geboten,
- den Sabbattag zu feiern. - $16$ Ehre deinen Vater und deine
- Mutter, wie der HERR, dein Gott, [es] dir geboten hat, damit
- deine Tage lange währen und damit es dir gutgeht in dem Land,
- das der HERR, dein Gott, dir gibt! - $17$ Du sollst nicht
- töten. - $18$ Und du sollst nicht ehebrechen. - $19$ Und du
- sollst nicht stehlen. - $20$ Und du sollst kein falsches
- Zeugnis gegen deinen Nächsten ablegen . - $21$ Und du sollst
- die Frau deines Nächsten nicht begehren. Und du sollst dich
- nicht gelüsten lassen nach dem Haus deines Nächsten [noch] nach
- seinem Feld, noch nach seinem Knecht, noch nach seiner Magd,
- [noch] nach seinem Rind, noch nach seinem Esel, noch nach allem,
- was dein Nächster hat.
-
- $22$ Diese Worte redete der HERR auf dem Berg zu eurer ganzen
- Versammlung mitten aus dem Feuer, dem Gewölk und dem Dunkel mit
- gewaltiger Stimme und fügte nichts hinzu. Und er schrieb sie auf
- zwei steinerne Tafeln und gab sie mir.
-
- \5\
- Mose als Mittler zwischen Gott und Israel
-
- $23$Und es geschah, als ihr die Stimme mitten aus der Finsternis
- hörtet, während der Berg im Feuer brannte, da tratet ihr zu mir
- heran, alle Oberhäupter eurer Stämme und eure Ältesten, $24$
- und sagtet: Siehe, der HERR, unser Gott, hat uns seine
- Herrlichkeit und seine Gröβe sehen lassen, und wir haben seine
- Stimme mitten aus dem Feuer gehört. An diesem Tag haben wir
- gesehen, daβ Gott mit dem Menschen reden kann und der am Leben
- bleibt. $25$ Und nun, wozu sollen wir sterben? Denn dieses
- groβe Feuer wird uns verzehren. Wenn wir die Stimme des HERRN,
- unseres Gottes, noch weiter hören, dann werden wir sterben.
- $26$ Denn wer ist unter allen Sterblichen, der die Stimme des
- lebendigen Gottes mitten aus dem Feuer hätte reden hören wie wir
- und wäre am Leben geblieben? $27$ Tritt du hinzu und höre
- alles, was der HERR, unser Gott, sagen wird. Und du, du sollst
- alles zu uns reden, was der HERR, unser Gott, zu dir reden wird,
- und wir wollen es hören und tun. $28$ Und der HERR hörte die
- Stimme eurer Worte, als ihr zu mir redetet. Da sprach der HERR
- zu mir: Ich habe die Stimme der Worte dieses Volkes gehört, die
- sie zu dir geredet haben. Sie haben recht geredet mit allem, was
- sie gesagt haben. $29$ Möge doch diese ihre Gesinnung bleiben,
- mich allezeit zu fürchten und alle meine Gebote zu halten, damit
- es ihnen und ihren Kindern ewig gutgeht! $30$ Geh, sage zu
- ihnen: Kehrt in eure Zelte zurück! $31$ Du aber bleibe hier
- bei mir stehen! Und ich will all die Gebote und die Ordnungen
- und die Rechtsbestimmungen zu dir reden, die du sie lehren
- sollst, damit sie sie tun in dem Land, das ich ihnen gebe, es in
- Besitz zu nehmen. - $32$ Achtet nun darauf, zu tun, wie der
- HERR, euer Gott, [es] euch geboten hat! Weicht nicht [davon] ab
- zur Rechten noch zur Linken! $33$ Auf dem ganzen Weg, den der
- HERR, euer Gott, euch geboten hat, sollt ihr gehen, damit ihr
- lebt und es euch gutgeht und ihr eure Tage verlängert in dem
- Land, das ihr in Besitz nehmen werdet.
-
- \6\
- Aufforderung zur Verehrung des einen Gottes.
-
- $1$ Und dies ist das Gebot, die Ordnungen und die
- Rechtsbestimmungen, die der HERR, euer Gott, geboten hat, euch
- zu ehren, damit ihr sie tut in dem Land, in das ihr
- hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, $2$ damit du den
- HERRN, deinen Gott, fürchtest alle Tage deines Lebens, um alle
- seine Ordnungen und seine Gebote zu bewahren, die ich dir
- gebiete - du und dein Sohn und deines Sohnes Sohn -, und damit
- deine Tage lange währen. $3$ Höre nun, Israel, und achte
- darauf, [sie] zu tun, damit es dir gutgeht und ihr sehr
- zahlreich werdet - wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir
- geredet hat - in einem Land, das von Milch und Honig überflieβt!
-
- $4$ Höre, Israel: Der HERR ist unser Gott, der HERR allein!
- $5$ Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben mit deinem
- ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deiner ganzen
- Kraft. $6$ Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen
- in deinem Herzen sein. $7$ Und du sollst sie deinen Kindern
- einschärfen, und du sollst davon reden, wenn du in deinem Hause
- sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn du dich hinlegst und
- wenn du aufstehst. $8$ Und du sollst sie als Zeichen auf deine
- Hand binden, und sie sollen als Merkzeichen zwischen deinen
- Augen sein, $9$ und du sollst sie auf die Pfosten deines
- Hauses und an deine Tore schreiben. $10$ Und es soll
- geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt,
- das er deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat,
- dir zu geben: groβe und gute Städte, die du nicht gebaut hast,
- $11$ und Häuser voll von allem Guten, die du nicht gefüllt
- hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast,
- Weinberge und Olivenbäume, die du nicht gepflanzt hast, und
- [wenn] du dann essen und satt werden wirst, $12$ so hüte dich,
- daβ du den HERRN ja nicht vergiβt, der dich herausgeführt hat
- aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus. $13$ Den HERRN,
- deinen Gott, sollst du fürchten und ihm dienen, und bei seinem
- Namen sollst du schwören. $14$ Ihr sollt nicht anderen
- Göttern, von den Göttern der Völker, die rings um euch her sind,
- nachlaufen - $15$ denn als ein eifersüchtiger Gott ist der
- HERR, dein Gott, in deiner Mitte -, damit nicht der Zorn des
- HERRN, deines Gottes, gegen dich entbrennt und er dich vom
- Erdboden weg vernichtet.
-
- $16$ Ihr sollt den HERRN, euren Gott, nicht prüfen, wie ihr
- ihn zu Massa geprüft habt. $17$ Halten, ja, halten sollt ihr
- die Gebote des HERRN, eures Gottes, und seine Zeugnisse und
- seine Ordnungen, die er dir geboten hat. $18$ Und du sollst
- tun, was recht und gut ist in den Augen des HERRN, damit es dir
- gutgeht und du hineinkommst und das gute Land in Besitz nimmst,
- das der HERR deinen Vätern zugeschworen hat, $19$ um alle
- deine Feinde vor dir hinauszustoβen, so wie der HERR geredet
- hat.
-
- $20$ Wenn dein Sohn dich künftig fragt: Was [bedeuten] die
- Zeugnisse und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die der
- HERR, unser Gott, euch geboten hat?, $21$ dann sollst du
- deinem Sohn sagen: Sklaven waren wir beim Pharao in Ägypten. Der
- HERR aber hat uns mit starker Hand aus Ägypten herausgeführt,
- $22$ und der HERR tat vor unseren Augen groβe und unheilvolle
- Zeichen und Wunder an Ägypten, an dem Pharao und an seinem
- ganzen Haus. $23$ Uns aber führte er von dort heraus, um uns
- herzubringen, uns das Land zu geben, das er unsern Vätern
- zugeschworen hat. $24$ Und der HERR hat uns geboten, alle
- diese Ordnungen zu tun, den HERRN, unsern Gott, zu fürchten,
- damit es uns gutgeht alle Tage und er uns am Leben erhält, so
- wie [es] heute [ist]. $25$ Und es wird unsere Gerechtigkeit
- sein, wenn wir darauf achten, dieses ganze Gebot vor dem HERRN,
- unserm Gott, zu tun, so wie er [es] uns befohlen hat.
-
- \7\
- Gebot der Ausrottung der Kanaaniter und ihres Götzendienstes.
-
- $1$ Wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in das
- du [jetzt] hineinkommst, um es in Besitz zu nehmen, und [wenn er
- dann] viele Nationen vor dir hinaustreibt: die Hetiter und die
- Girgasiter und die Amoriter und die Kanaaniter und die Perisiter
- und die Hewiter und die Jebusiter, sieben Nationen, gröβer und
- stärker als du, $2$ und [wenn] der HERR, dein Gott, sie vor
- dir dahingibt, und du sie schlägst, [dann] sollst du unbedingt
- an ihnen den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit ihnen
- schlieβen noch ihnen gnädig sein. $3$ Und du sollst dich nicht
- mit ihnen verschwägern. Deine Tochter darfst du nicht seinem
- Sohn geben, und seine Tochter darfst du nicht für deinen Sohn
- nehmen. $4$ Denn er würde deinen Sohn von mir abwenden, daβ er
- andern Göttern dient, und der Zorn des HERRN würde gegen euch
- entbrennen, und er würde dich schnell vernichten. $5$ Sondern
- so sollt ihr an ihnen tun: Ihre Altäre sollt ihr niederreiβen
- und ihre Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim umhauen und
- ihre Götterbilder mit Feuer verbrennen. $6$ Denn du bist dem
- HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk. Dich hat der HERR, dein
- Gott, erwählt, daβ du ihm als Eigentumsvolk gehörst aus allen
- Völkern, die auf dem Erdboden sind. $7$ Nicht weil ihr mehr
- wäret als alle Völker, hat der HERR sich euch zugeneigt und euch
- erwählt - ihr seid ja das geringste unter allen Völkern -, $8$
- sondern wegen der Liebe des HERRN zu euch, und weil er den Eid
- hielt, den er euren Vätern geschworen, hat der HERR euch mit
- starker Hand herausgeführt und dich erlöst aus dem Sklavenhaus,
- aus der Hand des Pharao, des Königs von Ägypten.
-
- $9$ So erkenne denn, daβ der HERR, dein Gott, der Gott ist,
- der treue Gott, der den Bund und die Güte bis auf tausend
- Generationen denen bewahrt, die ihn lieben und seine Gebote
- halten, $10$ und der denen, die ihn hassen, ins Angesicht
- vergilt, um sie umkommen zu lassen. Nicht zögert er gegenüber
- dem, der ihn haβt, ins Angesicht vergilt er ihm! $11$ So
- sollst du das Gebot und die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen
- halten, die zu tun ich dir heute befehle. $12$ Und es wird
- geschehen: dafür daβ ihr diesen Rechtsbestimmungen gehorcht, sie
- bewahrt und sie tut, wird der HERR, dein Gott, dir den Bund und
- die Güte bewahren, die er deinen Vätern geschworen hat. $13$
- Und er wird dich lieben und dich segnen und dich zahlreich
- werden lassen. Er wird die Frucht deines Leibes segnen und die
- Frucht deines Landes, dein Getreide, deinen Most und dein Öl,
- den Wurf deiner Rinder und den Zuwachs deiner Schafe, in dem
- Land, das er deinen Vätern geschworen hat, dir zu geben. $14$
- Gesegnet wirst du sein vor allen Völkern. Kein Unfruchtbarer und
- keine Unfruchtbare wird bei dir sein noch bei deinem Vieh.
- $15$ Und der HERR wird jede Krankheit von dir abwenden. Und
- keine der bösen Seuchen Ägyptens, die du kennst, wird er auf
- dich legen, sondern er wird sie auf alle deine Hasser bringen.
- $16$ Und du wirst alle Völker verzehren, die der HERR, dein
- Gott, dir preisgibt. Du sollst ihretwegen nicht betrübt sein,
- und du sollst ihren Göttern nicht dienen; denn das wäre ein
- Fallstrick für dich. $17$ Wenn du in deinem Herzen sagst:
- Diese Nationen sind gröβer als ich; wie könnte ich sie
- vertreiben? -, $18$ fürchte dich nicht vor ihnen! Denk doch
- daran, was der HERR, dein Gott, dem Pharao und allen Ägyptern
- angetan hat, $19$ an die groβen Prüfungen, die deine Augen
- gesehen, und an die Zeichen und die Wunder und die starke Hand
- und den ausgestreckten Arm, womit der HERR, dein Gott, dich
- herausgeführt hat! Ebenso wird der HERR, dein Gott, an all den
- Völkern tun, vor denen du dich fürchtest. $20$ Und auch die
- Hornissen wird der HERR, dein Gott, gegen sie senden, bis
- [alle], die übriggeblieben sind und die sich vor dir versteckt
- haben, umgekommen sind. $21$ Erschrick nicht vor ihnen! Denn
- der HERR, dein Gott, ist in deiner Mitte, ein groβer und
- furchtbarer Gott. $22$ Und der HERR, dein Gott, wird diese
- Nationen nach und nach vor dir hinaustreiben. Du wirst sie nicht
- schnell vernichten können, damit sich das Wild des Feldes nicht
- gegen dich vermehrt. $23$ Und der HERR, dein Gott, wird sie
- vor dir dahingeben und sie in groβe Bestürzung versetzen, bis
- sie vernichtet sind. $24$ Und er wird ihre Könige in deine
- Hand geben, und du wirst ihre Namen ausrotten unter dem Himmel.
- Kein Mensch wird vor dir bestehen, bis du sie vernichtet hast.
- $25$ Die Bilder ihrer Götter sollt ihr mit Feuer verbrennen.
- Du sollst nicht das Silber und das Gold[, das] an ihnen [ist,]
- begehren und es dir nehmen, damit du dadurch nicht verstrickt
- wirst; denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist es.
- $26$ Und du sollst keinen Greuel in dein Haus bringen, damit
- du nicht gleich ihm dem Bann verfällst. Du sollst es als
- abscheulich verabscheuen und es für einen greulichen Greuel
- halten, denn Gebanntes ist es.
-
- \8\
- Ermahnung zur Dankbarkeit.
-
- $1$ Das ganze Gebot, das ich dir heute gebiete, sollt ihr
- halten, es zu tun, damit ihr lebt und zahlreich werdet und
- hineinkommt und das Land in Besitz nehmt, das der HERR euren
- Vätern zugeschworen hat. $2$ Und du sollst an den ganzen Weg
- denken, den der HERR, dein Gott, dich diese vierzig Jahre in der
- Wüste hat wandern lassen, um dich zu demütigen, um dich zu
- prüfen [und] um zu erkennen, was in deinem Herzen ist, ob du
- seine Gebote halten würdest oder nicht. $3$ Und er demütigte
- dich und lieβ dich hungern. Und er speiste dich mit dem Man, das
- du nicht kanntest und das deine Väter nicht kannten, um dich
- erkennen zu lassen, daβ der Mensch nicht von Brot allein lebt.
- Sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN hervorgeht, lebt
- der Mensch. $4$ Deine Kleidung an dir ist nicht verschlissen,
- und dein Fuβ ist nicht geschwollen diese vierzig Jahre. $5$ So
- erkenne in deinem Herzen, daβ der HERR, dein Gott, dich erzieht
- wie ein Mann seinen Sohn erzieht! $6$ Halte nun die Gebote des
- HERRN, deines Gottes, indem du auf seinen Wegen gehst und ihn
- fürchtest. $7$ Denn der HERR, dein Gott, bringt dich in ein
- gutes Land, ein Land von Wasserbächen, Quellen und Gewässern,
- die in der Ebene und im Gebirge entspringen; $8$ ein Land des
- Weizens und der Gerste, der Weinstöcke, Feigenbäume und
- Granatbäume; ein Land mit ölreichen Olivenbäumen und Honig;
- $9$ ein Land, in dem du nicht in Armut [dein] Brot essen
- wirst, in dem es dir an nichts fehlen wird; ein Land, dessen
- Steine Eisen sind und aus dessen Bergen du Kupfer hauen wirst.
- $10$ Und du wirst essen und satt werden, und du sollst den
- HERRN, deinen Gott, für das gute Land preisen, das er dir
- gegeben hat. $11$ Hüte dich, daβ du den HERRN, deinen Gott,
- nicht vergiβt, indem du seine Gebote und seine
- Rechtsbestimmungen und seine Ordnungen, die ich dir heute gebe,
- nicht hältst! - $12$ daβ nicht, wenn du iβt und satt wirst und
- schöne Häuser baust und bewohnst $13$ und deine Rinder und
- deine Schafe sich vermehren und dein Silber und Gold sich mehren
- und alles, was du hast, sich mehrt, $14$ [daβ dann nicht] dein
- Herz sich erhebt und du den HERRN, deinen Gott, vergiβt, der
- dich aus dem Land Ägypten, aus dem Sklavenhaus, herausführte;
- $15$ der dich wandern lieβ in der groβen und schrecklichen
- Wüste, [wo] feurige Schlangen und Skorpione sind, in dem dürren
- Land, wo kein Wasser ist; der dir Wasser aus dem Kieselfelsen
- hervorbrachte; $16$ der dich in der Wüste mit Man speiste, das
- deine Väter nicht kannten, um dich zu demütigen und um dich zu
- prüfen, damit er dir am Ende wohltue $17$ und du [dann nicht]
- in deinem Herzen sagst: Meine Kraft und die Stärke meiner Hand
- hat mir dieses Vermögen verschafft! $18$ Sondern du sollst an
- den HERRN, deinen Gott, denken, daβ er es ist, der dir Kraft
- gibt, Vermögen zu schaffen; - damit er seinen Bund
- aufrechterhält, den er deinen Vätern geschworen hat, so wie [es]
- heute [ist]. $19$ Und es wird geschehen, wenn du je den HERRN,
- deinen Gott, vergiβt und andern Göttern nachläufst und ihnen
- dienst und dich vor ihnen niederwirfst, [so] bezeuge ich heute
- gegen euch, daβ ihr ganz gewiβ umkommen werdet. $20$ Wie die
- Nationen, die der HERR vor euch hat umkommen lassen, so werdet
- ihr umkommen, dafür daβ ihr auf die Stimme des HERRN, eures
- Gottes, nicht hört.
-
- \9\
- Warnung vor Überheblichkeit - Goldenes Kalb.
- #
- 2Mo 32,1-35.
- #
- $1$ Höre, Israel! Du gehst heute über den Jordan, um
- hineinzuziehen, [das Land von] Nationen in Besitz zu nehmen,
- [die] gröβer und stärker [sind] als du, Städte, groβ und bis an
- den Himmel befestigt, $2$ ein groβes und hochgewachsenes Volk,
- die Söhne der Enakiter, die du kennst und von denen du gehört
- hast: Wer kann vor den Söhnen Enak bestehen? $3$ So erkenne
- denn heute, daβ der HERR, dein Gott, es ist, der vor dir her
- hinübergeht als ein verzehrendes Feuer. Er selbst wird sie
- vernichten und er selbst wird sie vor dir demütigen. Und du
- wirst sie vertreiben und sie schnell umkommen lassen, so wie der
- HERR zu dir geredet hat. $4$ Wenn der HERR, dein Gott, sie vor
- dir hinausstöβt, sprich nicht in deinem Herzen: Wegen meiner
- Gerechtigkeit hat der HERR mich [hierher]gebracht, um dieses
- Land in Besitz zu nehmen. Denn wegen der Gottlosigkeit dieser
- Nationen wird der HERR sie vor dir vertreiben. $5$ Nicht wegen
- deiner Gerechtigkeit und der Aufrichtigkeit deines Herzens
- kommst du hinein, um ihr Land in Besitz zu nehmen. Sondern wegen
- der Gottlosigkeit dieser Nationen vertreibt der HERR, dein Gott,
- sie vor dir und damit er das Wort aufrechterhält, das der HERR
- deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob, geschworen hat. $6$
- So erkenne denn, daβ nicht wegen deiner Gerechtigkeit der HERR,
- dein Gott, dir dieses gute Land gibt, es in Besitz zu nehmen!
- Denn ein halsstarriges Volk bist du.
-
- $7$ Denke daran, vergiβ nicht, wie du den HERRN, deinen Gott,
- in der Wüste erzürnt hast! Von dem Tag an, als du aus dem Land
- Ägypten herausgezogen bist, bis ihr an diesen Ort kamt, seid ihr
- widerspenstig gegen den HERRN gewesen. $8$ Und am Horeb
- erzürntet ihr den HERRN, und der HERR ergrimmte über euch, so
- daβ er euch vernichten wollte. $9$ Als ich auf den Berg
- gestiegen war, um die steinernen Tafeln zu empfangen, die Tafeln
- des Bundes, den der HERR mit euch geschlossen hatte, da blieb
- ich vierzig Tage und vierzig Nächte auf dem Berg - Brot aβ ich
- nicht, und Wasser trank ich nicht -, $10$ und der HERR gab mir
- die beiden steinernen Tafeln, beschrieben mit dem Finger Gottes.
- Auf ihnen standen all die Worte, die der HERR auf dem Berg
- mitten aus dem Feuer mit euch geredet hatte am Tag der
- Versammlung. $11$ Und es geschah am Ende der vierzig Tage und
- vierzig Nächte, da gab mir der HERR die beiden steinernen
- Tafeln, die Tafeln des Bundes. $12$ Und der HERR sprach zu
- mir: Mache dich auf, steig schnell von hier hinab! Denn dein
- Volk, das du aus Ägypten herausgeführt hast, hat sich
- versündigt. Sie sind schnell von dem Weg abgewichen, den ich
- ihnen geboten habe; sie haben sich ein gegossenes Bild gemacht.
- $13$ Und der HERR sprach zu mir und sagte: Ich habe dieses
- Volk gesehen, und siehe, ein halsstarriges Volk ist es. $14$
- Laβ mich, daβ ich sie vernichte und ihren Namen unter dem Himmel
- auslösche! Dich aber will ich zu einer Nation machen, stärker
- und gröβer als sie. $15$ Da wandte ich mich und stieg vom Berg
- herab, die zwei Tafeln des Bundes in meinen beiden Händen, der
- Berg aber brannte mit Feuer. $16$ Und ich sah, und siehe, ihr
- hattet gegen den HERRN, euren Gott, gesündigt. Ihr hattet euch
- ein gegossenes Kalb gemacht. Ihr wart schnell von dem Weg
- abgewichen, den der HERR euch geboten hatte. $17$ Da faβte ich
- die beiden Tafeln und warf sie aus meinen beiden Händen und
- zerbrach sie vor euren Augen.
-
- $18$ Und ich warf mich vor dem HERRN nieder wie das erste Mal
- vierzig Tage und vierzig Nächte - Brot aβ ich nicht, und Wasser
- trank ich nicht - wegen all eurer Sünden, die ihr begangen
- hattet, indem ihr tatet, was in den Augen des HERRN böse war,
- ihn zu reizen. $19$ Denn ich fürchtete mich vor dem Zorn und
- dem Grimm, mit dem der HERR über euch erzürnt war, so daβ er
- euch vernichten wollte. Und der HERR erhörte mich auch dieses
- Mal. $20$ Auch über Aaron zürnte der HERR sehr, so daβ er ihn
- vernichten wollte. Und ich bat zu jener Zeit auch für Aaron.
- $21$ Euer Sündenwerk aber, das ihr gemacht hattet, das Kalb,
- nahm ich, verbrannte es mit Feuer und zerstieβ es, indem ich es
- völlig zermalmte, bis es zu feinem Staub wurde. Und ich warf
- seinen Staub in den Bach, der vom Berg herabflieβt. - $22$
- Auch bei Tabera und bei Massa und bei Kibrot-Hattaawa erzürntet
- ihr den HERRN. - $23$ Und als der HERR euch aus Kadesch-Barnea
- sandte und sprach: Zieht hinauf und nehmt das Land in Besitz,
- das ich euch gegeben habe! - da wart ihr widerspenstig gegen den
- Befehl des HERRN, eures Gottes, und ihr glaubtet ihm nicht und
- gehorchtet seiner Stimme nicht. $24$ Widerspenstige seid ihr
- gegen den HERRN gewesen von dem Tag an, da ich euch kenne.
-
- $25$ Und ich warf mich vor dem HERRN nieder die vierzig Tage
- und die vierzig Nächte, die ich dalag. Denn der HERR hatte
- gesagt, daβ er euch vernichten wollte. $26$ Und ich betete zum
- HERRN und sprach: Herr, HERR! Vernichte nicht dein Volk und dein
- Erbteil, das du durch deine Gröβe erlöst, das du mit starker
- Hand aus Ägypten herausgeführt hast! $27$ Denke an deine
- Knechte, Abraham, Isaak und Jakob! Kehre dich nicht an die
- Verstocktheit dieses Volkes und an seine Gottlosigkeit und an
- seine Sünde, $28$ damit das Land, aus dem du uns herausgeführt
- hast, nicht sagt: Weil der HERR nicht imstande war, sie in das
- Land zu bringen, von dem er zu ihnen geredet hatte, und weil er
- sie haβte, hat er sie herausgeführt, um sie in der Wüste sterben
- zu lassen! $29$ Sie sind ja dein Volk und dein Erbteil, das du
- herausgeführt hast mit deiner groβen Kraft und mit deinem
- ausgestreckten Arm.
-
- \10\
- Zweite Gesetzestafeln - Aarons Tod - Aussonderung der Leviten -
- Moses Fürbitte.
-
- $1$ In jener Zeit sprach der HERR zu mir: Haue dir zwei
- steinerne Tafeln aus wie die ersten und steige zu mir auf den
- Berg herauf! Und mache dir eine Lade aus Holz! $2$ Und ich
- werde auf die Tafeln die Worte schreiben, die auf den ersten
- Tafeln waren, die du zerbrochen hast. Und du sollst sie in die
- Lade legen. $3$ Und ich machte eine Lade aus Akazienholz und
- hieb zwei steinerne Tafeln aus wie die ersten. Und ich stieg auf
- den Berg, die zwei Tafeln in meiner Hand. $4$ Und er schrieb
- auf die Tafeln, [ebenso] wie die erste Schrift [war], die zehn
- Worte, die der HERR auf dem Berg mitten aus dem Feuer zu euch
- geredet hatte am Tag der Versammlung. Und der HERR gab sie mir.
- $5$ Und ich wandte mich und stieg vom Berg herab. Und ich
- legte die Tafeln in die Lade, die ich gemacht hatte; und dort
- blieben sie, wie der HERR mir geboten hatte.
-
- $6$ Und die Söhne Israel brachen auf von Beerot-Bene-Jaakan
- nach Moser. Dort starb Aaron, und dort wurde er begraben. Und an
- seiner Stelle übte sein Sohn, Eleasar, den Priesterdienst aus.
- $7$ Von dort brachen sie auf nach Gudgoda und von Gudgoda
- nach Jotbata, einem Land mit Wasserbächen.
-
- $8$ In jener Zeit sonderte der HERR den Stamm Levi dazu aus,
- die Lade des Bundes des HERRN zu tragen, vor dem HERRN zu
- stehen, um seinen Dienst zu verrichten und in seinem Namen zu
- segnen, bis auf diesen Tag. $9$ Darum bekam Levi weder Anteil
- noch ein Erbe mit seinen Brüdern. Der HERR selbst ist sein
- Erbteil, so wie der HERR, dein Gott, ihm zugesagt hat.
-
- $10$ Ich aber stand auf dem Berg wie die vorigen Tage,
- vierzig Tage und vierzig Nächte, und der HERR erhörte mich auch
- dieses Mal. Der HERR wollte dich nicht vernichten. $11$ Und
- der HERR sprach zu mir: Geh hin, stelle dich zum Aufbruch vor
- das Volk, damit sie hineinziehen und das Land in Besitz nehmen,
- von dem ich ihren Vätern geschworen habe, [es] ihnen zu geben!
-
- \10\
- Gottes Forderung an Israel und Erinnerung an Taten Gottes.
-
- $12$ Und nun, Israel, was fordert der HERR, dein Gott, von
- dir als nur, den HERRN, deinen Gott, zu fürchten, auf allen
- seinen Wegen zu gehen und ihn zu lieben und dem HERRN, deinem
- Gott, zu dienen mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen
- Seele, $13$ indem du die Gebote des HERRN und seine
- Ordnungen, die ich dir heute gebe, hältst, dir zum Guten?
- $14$ Siehe, dem HERRN, deinem Gott, [gehören] die Himmel und
- die Himmel der Himmel, die Erde und alles, was in ihr ist.
- $15$ [Doch] nur deinen Vätern hat der HERR sich zugeneigt,
- sie zu lieben. Und er hat ihre Nachkommen nach ihnen, [nämlich]
- euch, aus allen Völkern erwählt, so wie [es] heute [ist].
- $16$ So beschneidet denn die Vorhaut eures Herzens und
- verhärtet euren Nacken nicht mehr! $17$ Denn der HERR, euer
- Gott, er ist der Gott der Götter und der Herr der Herren, der
- groβe, mächtige und furchtbare Gott, der niemanden bevorzugt und
- kein Bestechungsgeschenk annimmt, $18$ der Recht schafft der
- Waise und der Witwe und den Fremden liebt, so daβ er ihm Brot
- und Kleidung gibt. $19$ Auch ihr sollt den Fremden lieben;
- denn Fremde seid ihr im Land Ägypten gewesen. $20$ Den HERRN,
- deinen Gott, sollst du fürchten, ihm sollst du dienen und ihm
- anhängen, und bei seinem Namen sollst du schwören. $21$ Er
- ist dein Ruhm, und er ist dein Gott, der jene groβen und
- furchtgebietenden Taten an dir erwiesen hat, die deine Augen
- gesehen haben. $22$ Mit siebzig Seelen zogen deine Väter nach
- Ägypten hinab; doch jetzt hat der HERR, dein Gott, dich an Menge
- gemacht wie die Sterne des Himmels.
-
- \11\
-
- $1$ So sollst du nun den HERRN, deinen Gott, lieben und
- sollst alle Tage seine Vorschriften halten und seine Ordnungen,
- seine Rechtsbestimmungen und seine Gebote. $2$ Und erkennt
- heute - denn nicht mit euren Kindern [rede ich], die die Zucht
- des HERRN, eures Gottes, nicht erfahren und nicht gesehen haben
- - seine Gröβe, seine starke Hand und seinen ausgestreckten Arm
- $3$ und seine Zeichen und seine Taten, die er mitten in
- Ägypten getan hat an Pharao, dem König von Ägypten, und an
- seinem ganzen Land; $4$ und was er getan hat an der
- Heeresmacht Ägyptens, an seinen Pferden und seinen Wagen, über
- die er die Wasser des Schilfmeeres hinfluten lieβ, als sie euch
- nachjagten, und die der HERR [so] umkommen lieβ bis auf diesen
- Tag; $5$ und was er euch in der Wüste getan hat, bis ihr an
- diesen Ort kamt; $6$ und was er an Datan und Abiram getan
- hat, den Söhnen des Eliab, des Sohnes Rubens, wie die Erde ihren
- Mund aufriβ und sie mitten in ganz Israel verschlang samt ihren
- Familien und ihren Zelten und allem Bestand, der in ihrem
- Gefolge war. - $7$ Sondern eure [eigenen] Augen haben das
- ganze groβe Werk des HERRN gesehen, das er getan hat.
-
- \11\
- Segen und Fluch.
-
- $8$ So haltet das ganze Gebot, das ich dir heute befehle,
- damit ihr stark seid und hineinkommt und das Land in Besitz
- nehmt, in das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen,
- $9$ und damit ihr eure Tage verlängert in dem Land, von dem
- der HERR euren Vätern geschworen hat, [es] ihnen und ihren
- Nachkommen zu geben, ein Land, das von Milch und Honig
- überflieβt. $10$ Denn das Land, in das du kommst, um es in
- Besitz zu nehmen, ist nicht wie das Land Ägypten, von wo ihr
- ausgezogen seid, wo du deine Saat sätest und mit deinem Fuβ
- wässertest wie einen Gemüsegarten, $11$ sondern das Land, in
- das ihr hinüberzieht, um es in Besitz zu nehmen, ist ein Land
- mit Bergen und Tälern - vom Regen des Himmels trinkt es Wasser
- -, $12$ ein Land, auf das der HERR, dein Gott, achthat.
- Beständig sind die Augen des HERRN, deines Gottes, darauf
- [gerichtet] vom Anfang des Jahres bis zum Ende des Jahres.
- $13$ Und es wird geschehen, wenn ihr genau auf meine Gebote
- hört, die ich euch heute gebiete, den HERRN, euren Gott, zu
- lieben und ihm zu dienen mit eurem ganzen Herzen und mit eurer
- ganzen Seele, $14$ dann gebe ich den Regen eures Landes zu
- seiner Zeit, den Frühregen und den Spätregen, damit du dein
- Getreide und deinen Most und dein Öl einsammelst. $15$ Und
- ich werde für dein Vieh Kraut auf dem Feld geben, und du wirst
- essen und satt werden. $16$ Hütet euch, daβ euer Herz sich ja
- nicht betören läβt und ihr abweicht und andern Göttern dient und
- euch vor ihnen niederwerft $17$ und der Zorn des HERRN gegen
- euch entbrennt und er den Himmel verschlieβt, daβ es keinen
- Regen gibt und der Erdboden seinen Ertrag nicht bringt und ihr
- bald aus dem guten Land weggerafft werdet, das der HERR euch
- gibt.
-
- $18$ Und ihr sollt diese meine Worte auf euer Herz und auf
- eure Seele legen und sie als Zeichen auf eure Hand binden, und
- sie sollen als Merkzeichen zwischen euren Augen sein. $19$
- Und ihr sollt sie eure Kinder lehren, indem ihr davon redet,
- wenn du in deinem Haus sitzt und wenn du auf dem Weg gehst, wenn
- du dich niederlegst und wenn du aufstehst. $20$ Und du sollst
- sie auf die Pfosten deines Hauses und an deine Tore schreiben,
- $21$ damit eure Tage und die Tage eurer Kinder zahlreich
- werden in dem Land, von dem der HERR euren Vätern geschworen
- hat, [es] ihnen zu geben, wie die Tage des Himmels über der
- Erde. $22$ Denn wenn ihr dieses ganze Gebot, das ich euch zu
- tun gebiete, treu haltet, indem ihr den HERRN, euren Gott,
- liebt, auf all seinen Wegen geht und ihm anhängt, $23$ dann
- wird der HERR alle diese Nationen vor euch vertreiben; und ihr
- werdet Nationen vertreiben, gröβer und stärker als ihr. $24$
- Jeder Ort, auf den eure Fuβsohle treten wird, wird euch gehören:
- von der Wüste und dem Libanon und vom Strom, dem Strom Euphrat
- an, bis an das westliche Meer wird euer Gebiet sein. $25$
- Kein Mensch wird vor euch bestehen. Schrecken vor euch und
- Furcht vor euch wird der HERR, euer Gott, auf das ganze Land
- legen, das ihr betreten werdet, wie er zu euch geredet hat.
-
- $26$ Siehe, ich lege euch heute Segen und Fluch vor: $27$
- den Segen, wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes,
- gehorcht, die ich euch heute gebiete, $28$ und den Fluch,
- wenn ihr den Geboten des HERRN, eures Gottes, nicht gehorcht und
- von dem Weg, den ich euch heute gebiete, abweicht, um andern
- Göttern nachzulaufen, die ihr nicht kennt. $29$ Und es soll
- geschehen, wenn der HERR, dein Gott, dich in das Land bringt, in
- das du kommst, um es in Besitz zu nehmen, dann sollst du den
- Segen auf dem Berg Garizim erteilen und den Fluch auf dem Berg
- Ebal. $30$ Sind sie nicht jenseits des Jordan, hinter dem Weg
- gegen Sonnenuntergang, im Land der Kanaaniter, die in der Ebene
- wohnen, Gilgal gegenüber, bei den Terebinthen More? $31$ Denn
- ihr geht über den Jordan, um hineinzuziehen, das Land in Besitz
- zu nehmen, das der HERR, euer Gott, euch gibt; und ihr werdet es
- in Besitz nehmen und darin wohnen.
-
- $32$ Und so achtet darauf, all die Ordnungen und die
- Rechtsbestimmungen zu tun, die ich euch heute vorlege!
-
- \12\
- Ort und Art des Gottesdienstes in Kanaan.
-
- $1$ Dies sind die Ordnungen und die Rechtsbestimmungen, die
- ihr halten sollt, sie zu tun in dem Land, das der HERR, der Gott
- deiner Väter, dir gegeben hat, es in Besitz zu nehmen, all die
- Tage, die ihr auf dem Erdboden lebt:
-
- $2$ Ihr sollt all die Stätten vollständig ausrotten, wo die
- Nationen, die ihr vertreiben werdet, ihren Göttern gedient haben
- auf den hohen Bergen, auf den Hügeln und unter jedem grünen
- Baum. $3$ Und ihr sollt ihre Altäre niederreiβen und ihre
- Gedenksteine zerbrechen und ihre Ascherim mit Feuer verbrennen
- und die Bilder ihrer Götter umhauen. Und ihr sollt ihren Namen
- von jener Stätte ausrotten.
-
- $4$ Den HERRN, euren Gott, dürft ihr so nicht verehren.
- $5$ Sondern ihr sollt die Stätte aufsuchen, die der HERR,
- euer Gott, aus all euren Stämmen erwählen wird, um seinen Namen
- dort niederzulegen, daβ er [dort] wohne, und dahin sollst du
- kommen. $6$ Und dahin sollt ihr eure Brandopfer bringen und
- eure Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und
- eure Gelübde und eure freiwilligen Gaben und die Erstgeburten
- eurer Rinder und Schafe. $7$ Und dort sollt ihr vor dem
- HERRN, eurem Gott, essen und euch freuen, ihr und eure Familien,
- an allem, was eure Hand erworben hat, worin der HERR, dein Gott,
- dich gesegnet hat. $8$ Ihr dürft es nicht [mehr] so machen
- nach allem, wie wir [es] heute hier tun, [daβ] jeder all [das
- tut, was] in seinen Augen recht ist. $9$ Denn ihr seid bis
- jetzt noch nicht zu der Ruhe und zu dem Erbteil gekommen, das
- der HERR, dein Gott, dir gibt. $10$ Seid ihr aber über den
- Jordan gezogen und wohnt in dem Land, das der HERR, euer Gott,
- euch erben läβt und hat er euch Ruhe verschafft vor all euren
- Feinden ringsum, daβ ihr sicher wohnt, $11$ dann soll es
- geschehen: die Stätte, die der HERR, euer Gott, erwählen wird,
- seinen Namen dort wohnen zu lassen, dahin sollt ihr alles
- bringen, was ich euch gebiete: eure Brandopfer und eure
- Schlachtopfer, eure Zehnten und das Hebopfer eurer Hand und all
- das Auserlesene eurer Gelübde, die ihr dem HERRN geloben werdet.
- $12$ Und ihr sollt euch vor dem HERRN, eurem Gott, freuen,
- ihr und eure Söhne und eure Töchter und eure Sklaven und eure
- Sklavinnen und der Levit, der in euren Toren [wohnt], denn er
- hat weder Anteil noch Erbe mit euch.
-
- $13$ Hüte dich, daβ du ja nicht deine Brandopfer an jeder
- Stätte opferst, die du siehst! $14$ Sondern an der Stätte,
- die der HERR in einem deiner Stämme erwählen wird, dort sollst
- du deine Brandopfer opfern, und dort sollst du alles tun, was
- ich dir gebiete. $15$ Doch magst du ganz nach Herzenslust
- schlachten und Fleisch essen in all deinen Toren nach dem Segen
- des HERRN, deines Gottes, den er dir gegeben hat. Der Unreine
- und der Reine mögen es essen, wie [man] die Gazelle und wie
- [man] den Hirsch [iβt] . $16$ Nur das Blut dürft ihr nicht
- essen, auf die Erde sollt ihr es gieβen wie Wasser. - $17$ In
- deinen Toren darfst du nicht essen den Zehnten deines Getreides
- und deines Mostes und deines Öles noch die Erstgeburten deiner
- Rinder und deiner Schafe, noch irgend etwas von deinen Gelübden,
- die du geloben wirst, noch deine freiwilligen Gaben, noch das
- Hebopfer deiner Hand. $18$ Sondern vor dem HERRN, deinem
- Gott, an der Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird,
- sollst du es essen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein
- Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in deinen Toren
- [wohnt]. Und du sollst dich vor dem HERRN, deinem Gott, freuen
- an allem, was deine Hand erworben hat. $19$ Hüte dich, daβ du
- den Leviten ja nicht [im Stich] läβt all deine Tage [, die du]
- in deinem Land [lebst]!
-
- $20$ Wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet erweitern wird, so
- wie er zu dir geredet hat, und du sagst: `Ich will Fleisch essen
- !', weil deine Seele Fleisch zu essen begehrt, so magst du nach
- Herzenslust Fleisch essen. $21$ Wenn die Stätte, die der
- HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort
- niederzulegen, zu weit entfernt von dir ist, so magst du
- schlachten von deinen Rindern und von deinen Schafen, die der
- HERR dir gegeben hat, so wie ich dir geboten habe, und magst
- nach Herzenslust in deinen Toren essen. $22$ Gerade wie die
- Gazelle und der Hirsch gegessen werden, so magst du es essen;
- der Unreine und der Reine mögen es gleichermaβen essen. $23$
- Nur halte fest [daran], kein Blut zu essen! Denn das Blut ist
- die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen,
- $24$ du sollst es nicht essen; auf die Erde sollst du es
- gieβen wie Wasser. $25$ Du sollst es nicht essen, damit es
- dir und deinen Kindern nach dir gutgeht, weil du tust, was in
- den Augen des HERRN recht ist. $26$ Jedoch deine heiligen
- Gaben, die dir [aufgetragen] sind, und deine Gelübde sollst du
- nehmen und zu der Stätte kommen, die der HERR erwählen wird.
- $27$ Und deine Brandopfer, das Fleisch und das Blut, sollst
- du auf dem Altar des HERRN, deines Gottes, zurichten. Und das
- Blut deiner Schlachtopfer soll an den Altar des HERRN, deines
- Gottes, gegossen werden, und das Fleisch magst du essen. $28$
- Hab acht und höre auf all diese Worte, die ich dir gebiete,
- damit es dir und deinen Kindern nach dir für ewig gutgeht, weil
- du tust, was gut und recht ist in den Augen des HERRN, deines
- Gottes!
-
- $29$ Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrottet, zu
- denen du kommst, um sie vor dir zu vertreiben, und du vertreibst
- sie und wohnst in ihrem Land, $30$ so hüte dich, daβ du dich
- ja nicht verführen läβt, [es] ihnen nach[zutun], nachdem sie vor
- dir vernichtet sind, und daβ du nicht nach ihren Göttern fragst,
- indem du sagst: Wie dienten diese Nationen ihren Göttern? Auch
- ich will es so tun! $31$ Dem HERRN, deinem Gott, sollst du so
- [etwas] nicht antun. Denn alles, [was] dem HERRN ein Greuel
- [ist], was er haβt, haben sie für ihre Götter getan; denn sogar
- ihre Söhne und ihre Töchter haben sie für ihre Götter im Feuer
- verbrannt.
-
- \13\
- Strafe für falsche Propheten und Götzendiener.
-
- $41$ Das ganze Wort, das ich euch gebiete, das sollt ihr
- bewahren, um es zu tun. Du sollst zu ihm nichts hinzufügen und
- nichts von ihm wegnehmen.
-
- $2$ Wenn in deiner Mitte ein Prophet aufsteht oder einer, der
- Träume hat, und er gibt dir ein Zeichen oder ein Wunder, $3$
- und das Zeichen oder das Wunder trifft ein, von dem er zu dir
- geredet hat, indem er sagte: `Laβ uns anderen Göttern - die du
- nicht gekannt hast - nachlaufen und ihnen dienen!', $4$ dann
- sollst du nicht auf die Worte dieses Propheten hören oder auf
- den, der die Träume hat. Denn der HERR, euer Gott, prüft euch,
- um zu erkennen, ob ihr den HERRN, euren Gott, mit eurem ganzen
- Herzen und mit eurer ganzen Seele liebt. $5$ Dem HERRN, eurem
- Gott, sollt ihr nachfolgen, und ihn sollt ihr fürchten. Seine
- Gebote sollt ihr halten und seiner Stimme gehorchen; ihm sollt
- ihr dienen und ihm anhängen. $6$ Und jener Prophet oder der,
- der die Träume hat, soll getötet werden. Denn er hat Abfall vom
- HERRN, eurem Gott, gepredigt, der euch aus dem Land Ägypten
- herausgeführt und dich erlöst hat aus dem Sklavenhaus -, um dich
- abzubringen von dem Weg, auf dem zu gehen der HERR, dein Gott,
- dir geboten hat. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte
- wegschaffen.
-
- $7$ Wenn dein Bruder, der Sohn deiner Mutter, oder dein Sohn
- oder deine Tochter oder die Frau an deinem Busen oder dein
- Freund, der dir wie dein Leben ist, dich heimlich verführt,
- indem er sagt: Laβ uns gehen und anderen Göttern dienen! - die
- du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter, $8$ von
- den Göttern der Völker, die rings um euch her sind, nahe bei dir
- oder fern von dir, von einem Ende der Erde bis zum anderen Ende
- der Erde -, $9$ dann darfst du ihm nicht zu Willen sein, und
- du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, nicht auf ihn hören
- und nicht schonen noch Mitleid [mit ihm] haben, noch ihn decken;
- $10$ sondern du sollst ihn unbedingt umbringen. Deine Hand
- soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu töten, und danach die Hand
- des ganzen Volkes. $11$ Und du sollst ihn steinigen, daβ er
- stirbt. Denn er hat versucht, dich vom HERRN, deinem Gott,
- abzubringen, der dich herausgeführt hat aus dem Land Ägypten,
- aus dem Sklavenhaus. $12$ Und ganz Israel soll es hören, daβ
- sie sich fürchten und in deiner Mitte nicht länger [so etwas]
- wie diese böse Sache tun.
-
- $13$ Wenn du von einer deiner Städte, die der HERR, dein
- Gott, dir gibt, dort zu wohnen, hörst: $14$ Es sind Männer,
- ruchlose Leute, aus deiner Mitte hervorgetreten und haben die
- Bewohner ihrer Stadt verleitet, indem sie sagten: Laβt uns gehen
- und anderen Göttern dienen - die ihr nicht gekannt habt -,
- $15$ dann sollst du untersuchen und nachforschen und genau
- fragen. Und siehe, ist es Wahrheit, steht die Sache fest, ist
- dieser Greuel in deiner Mitte verübt worden, $16$ dann sollst
- du die Bewohner dieser Stadt unbedingt mit der Schärfe des
- Schwertes erschlagen. Du sollst an ihnen und an allem, was in
- ihr ist, den Bann vollstrecken, auch an ihrem Vieh, mit der
- Schärfe des Schwertes. $17$ Und alle Beute in ihr sollst du
- mitten auf ihren Platz zusammentragen und die Stadt und alle
- Beute in ihr dem HERRN, deinem Gott, als Ganzopfer mit Feuer
- verbrennen. Ewig soll sie ein Schutthaufen sein, sie soll nie
- mehr aufgebaut werden. $18$ Und nichts von dem Gebannten soll
- an deiner Hand haften bleiben, damit der HERR sich von der Glut
- seines Zornes abwende und dir Barmherzigkeit erweise und sich
- über dich erbarme und dich mehre, wie er [es] deinen Vätern
- geschworen hat, $19$ wenn du der Stimme des HERRN, deines
- Gottes, gehorchst, alle seine Gebote zu bewahren, die ich dir
- heute gebiete, daβ du tust, was recht ist in den Augen des
- HERRN, deines Gottes.
-
- \14\
- Verbot heidnischer Trauerbräuche - Reine und unreine Tiere.
-
- $1$ Ihr seid Kinder für den HERRN, euren Gott. Ihr dürft euch
- nicht wegen eines Toten Schnittwunden beibringen und euch nicht
- zwischen euren Augen kahlscheren. $2$ Denn ein heiliges Volk
- bist du dem HERRN, deinem Gott. Und dich hat der HERR erwählt,
- ihm ein Eigentumsvolk zu sein aus allen Völkern, die auf dem
- Erdboden sind.
-
- $3$ Du sollst keinerlei Greuel essen.
- #
- V. 4-19: 3Mo 11.
- #
- $4$ Das sind die Tiere, die ihr essen dürft: Rind, Schaf und
- Ziege, $5$ Hirsch und Gazelle und Damhirsch und Steinbock und
- Wisent und Antilope und Wildschaf. $6$ Und jedes Tier, das
- gespaltene Hufe hat, und zwar wirklich aufgespaltene Hufe, [und]
- das wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen. $7$ Nur
- diese dürft ihr nicht essen von den wiederkäuenden und von
- denen, die mit gespaltenen, [und zwar] aufgespaltenen, Hufen
- versehen sind: das Kamel und den Hasen und den Klippdachs; denn
- sie käuen wieder, aber sie haben keine gespaltenen Hufe: unrein
- sollen sie für euch sein; $8$ und das Schwein, denn es hat
- gespaltene Hufe, aber es käut nicht wieder: unrein soll es für
- euch sein. Von ihrem Fleisch dürft ihr nicht essen, und ihr Aas
- dürft ihr nicht berühren.
-
- $9$ Dieses dürft ihr essen von allem, was im Wasser ist:
- alles, was Flossen und Schuppen hat, dürft ihr essen; $10$
- aber alles, was keine Flossen und Schuppen hat, dürft ihr nicht
- essen: unrein soll es für euch sein.
-
- $11$ Alle reinen Vögel dürft ihr essen. $12$ Aber diese
- [sind es], von denen ihr nicht essen dürft: der Adler und der
- Lämmergeier und der Mönchsgeier $13$ und die Gabelweihe und
- die Königsweihe und der Geier nach seiner Art $14$ und alle
- Raben nach ihrer Art $15$ und die Strauβhenne und der Falke
- und die Seemöwe und der Habicht nach seiner Art, $16$ der
- Steinkauz und der Ibis und die Schleiereule $17$ und der
- Wüstenkauz und der Aasgeier und die Fischeule $18$ und der
- Storch und der Fischreiher nach seiner Art und der Wiedehopf und
- die Fledermaus. $19$ Und alles geflügelte Kleingetier soll
- für euch unrein sein; es darf nicht gegessen werden. $20$
- Alle reinen Vögel dürft ihr essen.
-
- $21$ Ihr dürft keinerlei Aas essen. Dem Fremden, der in
- deinen Toren [wohnt], magst du es geben, daβ er es iβt, oder du
- magst es einem Ausländer verkaufen; denn ein heiliges Volk bist
- du dem HERRN, deinem Gott. - Du sollst ein Böckchen nicht in der
- Milch seiner Mutter kochen.
-
- \14\
- Der Zehnte.
-
- $22$ Du sollst gewissenhaft allen Ertrag deiner Saat
- verzehnten, was auf dem Feld wächst, Jahr für Jahr, $23$ und
- sollst essen vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte, die er
- erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen, [nämlich]
- den Zehnten deines Getreides, deines Mostes und deines Öles und
- die Erstgeborenen deiner Rinder und deiner Schafe, damit du
- lernst, den HERRN, deinen Gott, alle Tage zu fürchten. $24$
- Wenn aber der Weg zu weit für dich ist, daβ du es nicht
- hinbringen kannst, weil die Stätte für dich zu fern ist, die der
- HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort hinzulegen,
- wenn der HERR, dein Gott, dich segnet: $25$ dann sollst du es
- für Geld geben. Und dann binde das Geld in deine Hand zusammen
- und geh an die Stätte, die der HERR, dein Gott, erwählen wird!
- $26$ Und gib das Geld für alles, was deine Seele begehrt, für
- Rinder und Schafe, für Wein und Rauschtrank und für alles, was
- deine Seele wünscht! Und iβ dort vor dem HERRN, deinem Gott, und
- freue dich, du und dein Haus! $27$ Und den Leviten, der in
- deinen Toren [wohnt], den sollst du nicht verlassen; denn er hat
- keinen Anteil noch Erbe mit dir.
-
- $28$ Am Ende von drei Jahren sollst du den ganzen Zehnten
- deines Ertrages von jenem Jahr aussondern und ihn in deinen
- Toren niederlegen. $29$ Und der Levit - denn er hat keinen
- Anteil noch Erbe mit dir - und der Fremde und die Waise und die
- Witwe, die in deinen Toren [wohnen], sollen kommen und essen und
- sich sättigen, damit der HERR, dein Gott, dich in allem Werk
- deiner Hand, das du tust, segnet.
-
- \15\
- Das Erlaβjahr.
-
- $1$ Am Ende von sieben Jahren sollst du einen Schulderlaβ
- halten. $2$ Das aber ist die Sache mit dem Schulderlaβ: Jeder
- Gläubiger soll das Darlehen seiner Hand, das er seinem Nächsten
- geliehen hat, erlassen. Er soll seinen Nächsten und seinen
- Bruder nicht drängen; denn man hat für den HERRN einen
- Schulderlaβ ausgerufen. $3$ Den Ausländer magst du drängen.
- Was du aber bei deinem Bruder hast, soll deine Hand erlassen,
- $4$ damit nur ja kein Armer unter dir ist. Denn der HERR wird
- dich reichlich segnen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir
- als Erbteil gibt, es in Besitz zu nehmen, $5$ wenn du nur der
- Stimme des HERRN, deines Gottes, genau gehorchst, darauf zu
- achten, dieses ganze Gebot zu tun, das ich dir heute befehle.
- $6$ Denn der HERR, dein Gott, wird dich segnen, wie er zu dir
- geredet hat. Und du wirst vielen Nationen ausleihen, du aber
- wirst dir nichts leihen. Und du wirst über viele Nationen
- herrschen, über dich aber werden sie nicht herrschen.
-
- $7$ Wenn es einen Armen bei dir geben wird, irgendeinen
- deiner Brüder in einem deiner Tore in deinem Land, das der HERR,
- dein Gott, dir gibt, dann sollst du dein Herz nicht verhärten
- und deine Hand vor deinem Bruder, dem Armen, nicht verschlieβen.
- $8$ Sondern du sollst ihm deine Hand weit öffnen und ihm
- willig ausleihen, was für den Mangel ausreicht, den er hat.
- $9$ Hüte dich, daβ in deinem Herzen nicht der boshafte
- Gedanke entsteht: Das siebte Jahr, das Erlaβjahr, ist nahe! -
- und daβ dein Auge [dann] böse auf deinen Bruder, den Armen
- [sieht] und du ihm nichts gibst. Er aber würde über dich zum
- HERRN schreien, und Sünde wäre an dir! $10$ Willig sollst du
- ihm geben, und dein Herz soll nicht böse sein, wenn du ihm
- gibst. Denn wegen dieser Sache wird der HERR, dein Gott, dich
- segnen in all deinem Tun und in allem Geschäft deiner Hand.
- $11$ Denn der Arme wird nicht aus dem Land verschwinden.
- Darum befehle ich dir: Deinem Bruder, deinem Elenden und deinem
- Armen in deinem Land, sollst du deine Hand weit öffnen.
-
- \15\
- Freilassung gekaufter Sklaven.
- #
- 2Mo 21,1-11.
- #
- $12$ Wenn dein Bruder, ein Hebräer oder eine Hebräerin, sich
- dir verkauft, dann soll er dir sechs Jahre dienen, und im
- siebten Jahr sollst du ihn von dir als Freien entlassen. $13$
- Und wenn du ihn als Freien von dir entläβt, sollst du ihn nicht
- mit leeren Händen entlassen: $14$ du sollst ihm reichlich
- aufladen von deinen Schafen, von deiner Tenne und von deiner
- Kelterkufe. [Von allem], womit der HERR, dein Gott, dich
- gesegnet hat, sollst du ihm geben. $15$ Und du sollst daran
- denken, daβ [auch] du im Land Ägypten Sklave warst und daβ der
- HERR, dein Gott, dich erlöst hat; darum befehle ich dir heute
- diese Sache. $16$ Und es soll geschehen, wenn er zu dir sagt:
- Ich will nicht von dir weggehen - weil er dich und dein Haus
- liebt, weil es ihm bei dir gutgeht -, $17$ dann sollst du
- einen Pfriem nehmen und ihn durch sein Ohr in die Tür stechen,
- und er wird für immer dein Sklave sein; und auch deine Sklavin
- sollst du so behandeln. $18$ Es soll nicht schwer sein in
- deinen Augen, wenn du ihn als Freien von dir entläβt. Denn das
- Doppelte des Lohnes eines Tagelöhners hat er dir sechs Jahre
- lang erarbeitet. Und der HERR, dein Gott, wird dich segnen in
- allem, was du tust.
-
- \15\
- Heiligung der Erstgeburt vom Vieh.
-
- $19$ Alles männliche Erstgeborene, das unter deinen Rindern
- und unter deinen Schafen geboren wird, sollst du dem HERRN,
- deinem Gott, heiligen. Du sollst mit dem Erstgeborenen deines
- Rindes nicht arbeiten, und du sollst das Erstgeborene deiner
- Schafe nicht scheren: $20$ vor dem HERRN, deinem Gott, sollst
- du es essen, du und dein Haus, Jahr für Jahr, an der Stätte, die
- der HERR erwählen wird. $21$ Wenn aber ein Makel an ihm ist,
- [daβ es] lahm oder blind [ist], irgendein schlimmer Makel,
- darfst du es dem HERRN, deinem Gott, nicht opfern. $22$ In
- deinen Toren magst du es essen, der Unreine und der Reine
- gleichermaβen, wie die Gazelle und wie den Hirsch. $23$ Nur
- sein Blut darfst du nicht essen; auf die Erde sollst du es
- gieβen wie Wasser.
-
- \16\
- Verordnungen über das Passah, das Fest der Wochen und das Fest
- der Laubhütten.
- #
- 2Mo 23,14-19.
- #
- $1$ Beachte den Monat Abib und feiere Passah dem HERRN,
- deinem Gott!Denn im Monat Abib hat der HERR, dein Gott, dich
- nachts aus Ägypten herausgeführt. $2$ Und du sollst für den
- HERRN, deinen Gott, das Passah schlachten, Schafe und Rinder, an
- der Stätte, die der HERR erwählen wird, um seinen Namen dort
- wohnen zu lassen. $3$ Du sollst kein Gesäuertes dazu essen.
- Sieben Tage sollst du ungesäuerte Brote dazu essen, Brot des
- Elends - denn in Hast bist du aus dem Land Ägypten ausgezogen -,
- damit du an den Tag deines Auszugs aus dem Land Ägypten denkst
- alle Tage deines Lebens. $4$ Und sieben Tage [lang] soll kein
- Sauerteig bei dir gesehen werden in deinem ganzen Gebiet. Und
- von dem Fleisch, das du am ersten Tag abends schlachtest, soll
- nichts über Nacht bleiben bis zum Morgen. - $5$ Du kannst das
- Passah nicht in einem deiner Tore schlachten, die der HERR, dein
- Gott, dir gibt. $6$ Sondern an der Stätte, die der HERR, dein
- Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen,
- sollst du das Passah schlachten am Abend, beim Untergang der
- Sonne, zur Zeit deines Auszugs aus Ägypten. $7$ Und du sollst
- es braten und essen an der Stätte, die der HERR, dein Gott,
- erwählen wird. Und am [nächsten] Morgen sollst du dich wenden
- und zu deinen Zelten gehen. $8$ Sechs Tage sollst du
- ungesäuerte Brote essen. Am siebten Tag aber ist eine
- Festversammlung für den HERRN, deinen Gott; du sollst keine
- Arbeit tun.
-
- $9$ Sieben Wochen sollst du dir abzählen. Von da an, wo man
- beginnt, die Sichel an die Saat [zu legen], sollst du anfangen,
- sieben Wochen zu zählen. $10$ Dann sollst du das Fest der
- Wochen für den HERRN, deinen Gott, feiern, je nach der
- freiwilligen Gabe deiner Hand, die du geben wirst, so wie der
- HERR, dein Gott, dich segnen wird. $11$ Und du sollst dich
- vor dem HERRN, deinem Gott, freuen, du und dein Sohn und deine
- Tochter und dein Sklave und deine Sklavin und der Levit, der in
- deinen Toren [wohnt], und der Fremde und die Waise und die
- Witwe, die in deiner Mitte [wohnen], an der Stätte, die der
- HERR, dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu
- lassen. $12$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave in
- Ägypten warst, und sollst diese Ordnungen bewahren und tun.
-
- $13$ Das Fest der Laubhütten sollst du sieben Tage [lang]
- feiern, wenn du [den Ertrag] von deiner Tenne und von deiner
- Kelterkufe einsammelst. $14$ Und du sollst dich an deinem
- Fest freuen, du und dein Sohn und deine Tochter und dein Sklave
- und deine Sklavin und der Levit und der Fremde und die Waise und
- die Witwe, die in deinen Toren [wohnen]. $15$ Sieben Tage
- sollst du für den HERRN, deinen Gott, das Fest feiern an der
- Stätte, die der HERR erwählen wird. Denn der HERR, dein Gott,
- wird dich segnen in all deinem Ertrag und in allem Tun deiner
- Hände, und du sollst wirklich fröhlich sein.
-
- $16$ Dreimal im Jahr soll alles bei dir, was männlich ist,
- vor dem HERRN, deinem Gott, erscheinen an der Stätte, die er
- erwählen wird: am Fest der ungesäuerten Brote und am Fest der
- Wochen und am Fest der Laubhütten. Und man soll nicht mit leeren
- Händen vor dem HERRN erscheinen: $17$ jeder nach dem, was
- seine Hand geben kann, nach dem Segen des HERRN, deines Gottes,
- den er dir gegeben hat.
-
- \16\
- Rechtspflege - Strafe wegen Götzendienstes.
-
- $18$ Richter und Aufseher sollst du dir einsetzen in allen
- deinen Toren, die der HERR, dein Gott, dir nach deinen Stämmen
- gibt, damit sie das Volk richten mit gerechtem Gericht. $19$
- Du sollst das Recht nicht beugen, du sollst die Person nicht
- ansehen und kein Bestechungsgeschenk nehmen. Denn das
- Bestechungsgeschenk macht die Augen der Weisen blind und
- verdreht die Sache der Gerechten. $20$ Der Gerechtigkeit [und
- nur] der Gerechtigkeit sollst du nachjagen, damit du lebst und
- das Land in Besitz nimmst, das der HERR, dein Gott, dir gibt.
-
- $21$ Du sollst dir keine Aschera pflanzen, irgendein Holz
- neben dem Altar des HERRN, deines Gottes, den du dir machen
- wirst. $22$ Und du sollst dir keine Gedenksteine aufrichten,
- die der HERR, dein Gott, haβt.
-
- \17\
-
- $1$ Du sollst dem HERRN, deinem Gott, kein Rind oder Schaf
- opfern, an dem ein Makel ist, irgend etwas Schlimmes; denn ein
- Greuel ist das für den HERRN, deinen Gott.
-
- $2$ Wenn in deiner Mitte, in einem deiner Tore, die der HERR,
- dein Gott, dir gibt, jemand gefunden wird - ein Mann oder eine
- Frau -, der das tut, was böse ist in den Augen des HERRN, deines
- Gottes, indem er seinen Bund übertritt, $3$ so daβ er geht
- und anderen Göttern dient und sich vor ihnen niederwirft, und
- zwar vor der Sonne oder vor dem Mond oder vor dem ganzen Heer
- des Himmels, was ich nicht befohlen habe, $4$ und es wird dir
- berichtet und du hörst es, dann sollst du [es] genau
- untersuchen; und siehe, [wenn es sich herausstellt]: es ist
- Wahrheit, die Sache steht fest, dieser Greuel ist in Israel
- verübt worden, $5$ dann sollst du diesen Mann oder diese
- Frau, die diese böse Sache getan haben, zu deinen Toren
- hinausführen, den Mann oder die Frau, und sollst sie steinigen,
- daβ sie sterben. $6$ Auf die Aussage zweier Zeugen oder
- dreier Zeugen hin soll getötet werden, wer sterben soll. Er darf
- nicht auf die Aussage eines einzelnen Zeugen hin getötet werden.
- $7$ Die Hand der Zeugen soll zuerst gegen ihn sein, ihn zu
- töten, und danach die Hand des ganzen Volkes. Und du sollst das
- Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
-
- $8$ Wenn [von den] Streitsachen in deinen Toren eine
- [Rechts]sache zwischen Blut und Blut, zwischen Rechtsanspruch
- und Rechtsanspruch, zwischen Körperverletzung und
- Körperverletzung für dich zu schwierig ist zum Urteil, dann
- sollst du dich aufmachen und an die Stätte hinaufziehen, die der
- HERR, dein Gott, erwählen wird. $9$ Und du sollst zu den
- Priestern, den Leviten, kommen und zu dem Richter, der in jenen
- Tagen sein wird, und dich erkundigen; und sie werden dir den
- Urteilsspruch verkünden. $10$ Und du sollst dem Spruch gemäβ
- handeln, den sie dir verkünden werden von jener Stätte aus, die
- der HERR erwählen wird, und sollst darauf achten, nach allem zu
- handeln, was sie dich lehren werden. $11$ Dem Gesetz gemäβ,
- das sie dich lehren, und nach dem Recht, das sie dir sagen
- werden, sollst du handeln. Von dem Spruch, den sie dir verkünden
- werden, sollst du weder zur Rechten noch zur Linken abweichen.
- $12$ Der Mann aber, der in Vermessenheit handelt, daβ er
- nicht auf den Priester hört, der dasteht, um dort den Dienst des
- HERRN, deines Gottes, zu verrichten, oder auf den Richter:
- dieser Mann soll sterben. Und du sollst das Böse aus Israel
- wegschaffen. $13$ Und das ganze Volk soll es hören. Und sie
- sollen sich fürchten und nicht mehr vermessen handeln.
-
- \17\
- Gesetz wegen des Königs.
-
- $14$ Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir
- gibt, und es in Besitz genommen hast und darin wohnst und sagst:
- `Ich will einen König über mich setzen, wie alle Nationen, die
- rings um mich her sind!', $15$ dann sollst du nur den König
- über dich setzen, den der HERR, dein Gott, erwählen wird. Aus
- der Mitte deiner Brüder sollst du einen König über dich setzen.
- Du sollst nicht einen Ausländer über dich setzen, der nicht dein
- Bruder ist. $16$ Nur soll er sich nicht viele Pferde
- anschaffen, und [er] soll das Volk nicht nach Ägypten
- zurückführen, um sich noch mehr Pferde anzuschaffen, denn der
- HERR hat euch gesagt: Ihr sollt nie wieder auf diesem Weg
- zurückkehren. $17$ Und er soll sich nicht viele Frauen
- anschaffen, damit sein Herz sich nicht [von Gott] abwendet. Auch
- Silber und Gold soll er sich nicht übermäβig anschaffen. $18$
- Und es soll geschehen, wenn er auf dem Thron seines Königreiches
- sitzt, dann soll er sich eine Abschrift dieses Gesetzes in ein
- Buch schreiben, aus [dem Buch, das] den Priestern, den Leviten,
- vor[liegt]. $19$ Und sie soll bei ihm sein, und er soll alle
- Tage seines Lebens darin lesen, damit er den HERRN, seinen Gott,
- fürchten lernt, um alle Worte dieses Gesetzes und diese
- Ordnungen zu bewahren, sie zu tun, $20$ damit sein Herz sich
- nicht über seine Brüder erhebt und er von dem Gebot weder zur
- Rechten noch zur Linken abweicht, damit er die Tage in seiner
- Königsherrschaft verlängert, er und seine Söhne, in der Mitte
- Israels.
-
- \18\
- Versorgung der Priester.
-
- $1$ Die Priester, die Leviten, der ganze Stamm Levi, sollen
- keinen Anteil noch ein Erbe mit Israel haben. Die Feueropfer des
- HERRN und sein Erbteil sollen sie essen. $2$ Aber ein Erbteil
- inmitten seiner Brüder soll er nicht haben. Der HERR ist sein
- Erbteil, so wie er zu ihm geredet hat. - $3$ Das aber ist der
- Rechtsanspruch der Priester an das Volk, an die, die ein
- Schlachtopfer opfern, es sei Rind oder Schaf. Man soll dem
- Priester die Vorderkeule geben und die Kinnbacken und den Magen.
- $4$ Die Erstlinge deines Getreides, deines Mostes und deines
- Öles, und die Erstlinge von der Schur deiner Schafe sollst du
- ihm geben. $5$ Denn ihn hat der HERR, dein Gott, aus allen
- deinen Stämmen erwählt, damit er dastehe, um den Dienst im Namen
- des HERRN zu verrichten, er und seine Söhne, alle Tage. - $6$
- Und wenn der Levit aus einem deiner Tore kommen wird, aus ganz
- Israel, wo er sich als Fremder aufhält, dann mag er nach
- Herzenslust an die Stätte kommen, die der HERR erwählen wird,
- $7$ und im Namen des HERRN, seines Gottes, den Dienst
- verrichten wie alle seine Brüder, die Leviten, die dort vor dem
- HERRN stehen. $8$ Zu gleichen Teilen sollen sie [davon]
- essen; [davon] ausgenommen ist, was er aufgrund von
- Familien[besitz] verkauft hat.
-
- \18\
- Warnung vor Zauberei und Wahrsagerei.
-
- $9$ Wenn du in das Land kommst, das der HERR, dein Gott, dir
- gibt, dann sollst du nicht lernen, es den Greueln dieser
- Nationen gleichzutun. $10$ Es soll unter dir niemand gefunden
- werden, der seinen Sohn oder seine Tochter durchs Feuer gehen
- läβt, keiner, der Wahrsagerei treibt, kein Zauberer oder
- Beschwörer oder Magier $11$ oder Bannsprecher oder
- Totenbeschwörer oder Wahrsager oder der die Toten befragt.
- $12$ Denn ein Greuel für den HERRN ist jeder, der diese Dinge
- tut. Und um dieser Greuel willen treibt der HERR, dein Gott, sie
- vor dir aus. $13$ Du sollst dich ungeteilt an den HERRN,
- deinen Gott, halten. $14$ Denn diese Nationen, die du
- austreiben wirst, hören auf Zauberer und auf Wahrsager. Du aber
- - so etwas hat der HERR, dein Gott, dir nicht gestattet!
-
- \18\
- Ankündigung des rechten Propheten.
-
- $15$ Einen Propheten wie mich wird dir der HERR, dein Gott,
- aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, erstehen lassen. Auf ihn
- sollt ihr hören $16$ nach allem, was du vom HERRN, deinem
- Gott, am Horeb erbeten hast am Tag der Versammlung, indem du
- sagtest: Ich möchte die Stimme des HERRN, meines Gottes, nicht
- länger hören, und dieses groβe Feuer möchte ich nicht mehr
- sehen, damit ich nicht sterbe! $17$ Da sprach der HERR zu
- mir: Sie haben recht getan [mit dem], was sie geredet haben.
- $18$ Einen Propheten wie dich will ich ihnen aus der Mitte
- ihrer Brüder erstehen lassen. Ich will meine Worte in seinen
- Mund legen, und er wird zu ihnen alles reden, was ich ihm
- befehlen werde. $19$ Und es wird geschehen, der Mann, der
- nicht auf meine Worte hört, die er in meinem Namen reden wird,
- von dem werde ich Rechenschaft fordern. - $20$ Doch der
- Prophet, der sich vermessen sollte, in meinem Namen ein Wort zu
- reden, das ich ihm nicht befohlen habe zu reden, oder der im
- Namen anderer Götter reden wird: dieser Prophet muβ sterben.
- $21$ Und wenn du in deinem Herzen sagst: `Wie sollen wir das
- Wort erkennen, das nicht der HERR geredet hat?', $22$ wenn
- der Prophet im Namen des HERRN redet, und das Wort geschieht
- nicht und trifft nicht ein, so ist das das Wort, das nicht der
- HERR geredet hat. In Vermessenheit hat der Prophet es geredet;
- du brauchst dich nicht vor ihm zu fürchten.
-
- \19\
- Zufluchtsstädte - Keine Grenzverletzung.
- #
- V. 1-13: 4Mo 35,9-29; Jos 20,1-9.
- #
- $1$ Wenn der HERR, dein Gott, die Nationen ausrotten wird,
- deren Land der HERR, dein Gott, dir gibt, und du sie vertreibst
- und in ihren Städten und in ihren Häusern wohnst, $2$ dann
- sollst du dir drei Städte aussondern mitten in deinem Land, das
- der HERR, dein Gott, dir gibt, es in Besitz zu nehmen. $3$ Du
- sollst dir den Weg [dahin] instandhalten und das Gebiet deines
- Landes, das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil geben wird, in
- drei Teile teilen. Und es soll [dazu] geschehen, daβ jeder
- Totschläger dahin fliehen [kann].
-
- $4$ Das aber ist die Sache mit dem Totschläger, der dahin
- flieht, damit er am Leben bleibt: Wer seinen Nächsten
- unabsichtlich erschlägt und ihn nicht schon vorher haβte $5$
- - [etwa] wer mit seinem Nächsten in den Wald geht, um Holz zu
- schlagen, und seine Hand holt mit der Axt aus, um das Holz
- abzuhauen, und das Eisen fährt vom Stiel und trifft seinen
- Nächsten, daβ er stirbt -, der soll in eine dieser Städte
- fliehen, damit er am Leben bleibt, $6$ damit nicht der
- Bluträcher wutentbrannt dem Totschläger nachjagt und ihn
- einholt, weil der Weg zu lang ist, und ihn totschlägt, obwohl
- ihn kein Todesurteil [traf], weil er ihn nicht schon vorher
- haβte. $7$ Darum befehle ich dir: Drei Städte sollst du dir
- aussondern. - $8$ Und wenn der HERR, dein Gott, dein Gebiet
- erweitern wird, wie er deinen Vätern geschworen hat, und dir das
- ganze Land gibt, das er deinen Vätern zu geben zugesagt hat -
- $9$ wenn du darauf achtest, dieses ganze Gebot zu tun, das
- ich dir heute befehle, indem du den HERRN, deinen Gott, liebst
- und alle Tage auf seinen Wegen gehst -, dann sollst du dir noch
- drei Städte zu diesen dreien hinzufügen, $10$ damit nicht
- unschuldiges Blut vergossen wird mitten in deinem Land, das der
- HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und Blutschuld auf dir
- ist. - $11$ Wenn aber ein Mann seinen Nächsten haβt und ihm
- auflauert und sich gegen ihn erhebt und ihn totschlägt, so daβ
- er stirbt, und er flieht in eine dieser Städte: $12$ dann
- sollen die Ältesten seiner Stadt hinsenden und ihn von dort
- holen und ihn der Hand des Bluträchers übergeben, daβ er sterbe.
- $13$ Du sollst seinetwegen nicht betrübt sein, sondern du
- sollst unschuldig [vergossenes] Blut aus Israel wegschaffen,
- damit es dir gutgeht.
-
- $14$ Du sollst nicht die Grenze deines Nächsten verrücken,
- die die Vorfahren gezogen haben in deinem Erbteil, das du erben
- wirst in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es in
- Besitz zu nehmen.
-
- \19\
- Zeugen vor Gericht.
-
- $15$ Ein einzelner Zeuge soll nicht gegen jemanden auftreten
- wegen irgendeiner Ungerechtigkeit oder wegen irgendeiner Sünde,
- wegen irgendeiner Verfehlung, die er begeht. [Nur] auf zweier
- Zeugen Aussage oder auf dreier Zeugen Aussage hin soll eine
- Sache gültig sein. - $16$ Wenn ein falscher Zeuge gegen
- jemanden auftritt, um ihn des Ungehorsams zu beschuldigen,
- $17$ dann sollen die beiden Männer, die den Rechtsstreit
- führen, vor den HERRN treten, vor die Priester und die Richter,
- die in jenen Tagen dasein werden. $18$ Und die Richter sollen
- [die Sache] genau untersuchen. Und siehe, ist der Zeuge ein
- Lügenzeuge, hat er gegen seinen Bruder Lüge bezeugt, $19$
- dann sollt ihr ihm tun, wie er seinem Bruder zu tun gedachte.
- Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. $20$ Und
- die übrigen sollen es hören und sich fürchten und nicht mehr
- länger eine solche böse Sache in deiner Mitte begehen. $21$
- Und du sollst nicht schonen: Leben um Leben, Auge um Auge, Zahn
- um Zahn, Hand um Hand, Fuβ um Fuβ!
-
- \20\
- Kriegsgesetze.
-
- $1$ Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und siehst
- Pferde und Wagen, ein Volk, zahlreicher als du, dann sollst du
- dich nicht vor ihnen fürchten. Denn der HERR, dein Gott, der
- dich aus dem Land Ägypten herausgeführt hat, ist mit dir. $2$
- Und es soll geschehen, wenn ihr zum Kampf heranrückt, dann soll
- der Priester herantreten und zum Volk reden $3$ und zu ihnen
- sagen: Höre, Israel! Ihr rückt heute zum Kampf gegen eure Feinde
- heran. Euer Herz verzage nicht, fürchtet euch nicht und ängstigt
- euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! $4$ Denn der HERR,
- euer Gott, ist es, der mit euch zieht, um für euch mit euren
- Feinden zu kämpfen, um euch zu retten. $5$ Und die Aufseher
- sollen zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der ein neues
- Haus gebaut und es noch nicht eingeweiht hat? Er mache sich auf
- und kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht
- sterbe und ein anderer Mann es einweihe. $6$ Und wer ist der
- Mann, der einen Weinberg gepflanzt und ihn noch nicht genutzt
- hat? Er mache sich auf und kehre in sein Haus zurück, damit er
- nicht in der Schlacht sterbe und ein anderer Mann ihn nutze.
- $7$ Und wer ist der Mann, der sich mit einer Frau verlobt und
- sie noch nicht [zu sich] genommen hat? Er mache sich auf und
- kehre in sein Haus zurück, damit er nicht in der Schlacht sterbe
- und ein anderer Mann sie nehme. $8$ Und die Aufseher sollen
- weiter zum Volk reden und sagen: Wer ist der Mann, der sich
- fürchtet und ein verzagtes Herz hat? Er mache sich auf und kehre
- in sein Haus zurück, damit nicht das Herz seiner Brüder verzagt
- werde wie sein Herz. $9$ Und es soll geschehen, wenn die
- Aufseher aufgehört haben, zum Volk zu reden, dann sollen sie
- Heeroberste an die Spitze des Volkes stellen.
-
- $10$ Wenn du dich einer Stadt näherst, um gegen sie zu
- kämpfen, dann sollst du ihr [zunächst] Frieden anbieten. $11$
- Und es soll geschehen, wenn sie dir friedlich antwortet und dir
- öffnet, dann soll alles Volk, das sich darin befindet, dir zur
- Zwangsarbeit [unterworfen werden] und dir dienen. $12$ Und
- wenn sie mit dir nicht Frieden schlieβt, sondern Krieg mit dir
- führt, dann sollst du sie belagern. $13$ Und gibt der HERR,
- dein Gott, sie in deine Hand, dann sollst du all ihre Männlichen
- mit der Schärfe des Schwertes erschlagen. $14$ Doch die
- Frauen und die Kinder und das Vieh und alles, was in der Stadt
- ist, all ihre Beute, sollst du für dich rauben. Und du sollst
- [von der] Beute deiner Feinde essen, die der HERR, dein Gott,
- dir gegeben hat. $15$ So sollst du mit allen Städten tun, die
- weit von dir entfernt sind, die nicht von den Städten dieser
- Nationen hier sind. $16$ Jedoch von den Städten dieser
- Völker, die der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, sollst du
- nichts leben lassen, was Odem hat. $17$ Sondern du sollst an
- ihnen unbedingt den Bann vollstrecken: an den Hetitern und an
- den Amoritern, den Kanaanitern und den Perisitern, den Hewitern
- und den Jebusitern, wie der HERR, dein Gott, dir befohlen hat,
- $18$ damit sie euch nicht lehren, nach all ihren Greueln zu
- tun, die sie ihren Göttern getan haben, und ihr so gegen den
- HERRN, euren Gott, sündigt.
-
- $19$ Wenn du eine Stadt viele Tage belagerst, um gegen sie zu
- kämpfen und sie einzunehmen, sollst du ihre Bäume nicht
- vernichten, indem du die Axt gegen sie schwingst. Denn du kannst
- von ihnen essen; du sollst sie nicht abhauen. Ist etwa der Baum
- des Feldes ein Mensch, daβ er von dir mitbelagert werden sollte?
- $20$ Nur die Bäume, von denen du weiβt, daβ sie Bäume sind,
- von denen man nicht iβt, die darfst du vernichten und umhauen.
- Und du kannst Belagerung[sgerät davon] bauen gegen die Stadt,
- die Krieg mit dir führt, bis sie gefallen ist.
-
- \21\
- Totschlag durch unbekannten Täter.
-
- $1$ Wenn in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt, es
- in Besitz zu nehmen, ein Erschlagener auf dem Feld liegend
- gefunden wird, ohne daβ es bekannt ist, wer ihn erschlagen hat,
- $2$ dann sollen deine Ältesten und deine Richter hinausgehen
- und [die Strecke] zu den Städten hin abmessen, die im Umkreis
- des Erschlagenen [liegen]. $3$ Und es soll geschehen: Die
- Stadt, die dem Erschlagenen am nächsten [liegt] - die Ältesten
- jener Stadt sollen eine junge Kuh nehmen, mit der noch nicht
- gearbeitet worden ist, die noch nicht am Joch gezogen hat.
- $4$ Und die Ältesten jener Stadt sollen das Kalb zu einem
- immer flieβenden Bach hinabführen, wo nicht gearbeitet und nicht
- gesät wird, und sollen dem Kalb dort im Bach das Genick brechen.
- $5$ Dann sollen die Priester, die Söhne Levis, herantreten.
- Denn sie hat der HERR, dein Gott, erwählt, seinen Dienst zu
- verrichten und im Namen des HERRN zu segnen; und nach ihrem
- Ausspruch soll man bei jedem Rechsstreit und bei jeder Gewalttat
- verfahren. $6$ Und alle Ältesten jener Stadt, die dem
- Erschlagenen am nächsten sind, sollen über dem Kalb, dem das
- Genick im Bach gebrochen wurde, ihre Hände waschen $7$ und
- sollen bezeugen und sagen: Unsere Hände haben dieses Blut nicht
- vergossen, und unsere Augen haben es nicht gesehen. $8$
- Vergib, HERR, deinem Volk Israel, das du erlöst hast, und lege
- nicht unschuldiges Blut in die Mitte deines Volkes Israel! So
- wird ihnen die Blutschuld vergeben werden. $9$ Und du, du
- sollst das unschuldige Blut aus deiner Mitte wegschaffen; denn
- du sollst tun, was in den Augen des HERRN recht ist.
-
- \21\
- Anweisung zur Behandlung weiblicher Gefangener
-
- $10$Wenn du gegen deine Feinde zum Krieg ausziehst und der HERR,
- dein Gott, sie in deine Hand gibt und du ihre Gefangenen
- wegführst $11$ und du unter den Gefangenen eine Frau, schön
- von Gestalt, siehst und hängst an ihr und nimmst [sie] dir zur
- Frau, $12$ dann sollst du sie in das Innere deines Hauses
- bringen. Und sie soll ihr Haupt scheren und ihre Nägel
- beschneiden $13$ und die Kleidung ihrer Gefangenschaft von
- sich ablegen und in deinem Haus bleiben und ihren Vater und ihre
- Mutter einen vollen Monat lang beweinen. Danach magst du zu ihr
- eingehen und sie heiraten, so daβ sie dir zur Frau wird. $14$
- Und es soll geschehen, wenn du kein Gefallen [mehr] an ihr hast,
- dann sollst du sie nach ihrem Wunsch entlassen. Aber du darfst
- sie keineswegs für Geld verkaufen; du sollst sie nicht als
- Sklavin behandeln, weil du sie geschwächt hast.
-
- \21\
- Anweisungen zum Erstgeburtsrecht und über die Bestrafung
- ungehorsamer Söhne.
-
- $15$ Wenn ein Mann zwei Frauen hat, eine geliebte und eine
- gehaβte, und sie gebären ihm Söhne, die geliebte und die
- gehaβte, und der erstgeborene Sohn ist von der gehaβten: $16$
- dann soll es geschehen an dem Tag, an dem er seine Söhne erben
- läβt, was ihm gehört, daβ er nicht den Sohn der geliebten zum
- Erstgeborenen machen kann gegen den Sohn der gehaβten, [der
- doch] der Erstgeborene [ist]. $17$ Vielmehr soll er den
- Erstgeborenen, den Sohn der gehaβten, anerkennen, daβ er ihm
- zwei Teile von allem gibt, was sich bei ihm findet. Denn er ist
- der Erstling seiner Kraft, ihm gehört das Recht der Erstgeburt.
-
- $18$ Wenn ein Mann einen störrischen und widerspenstigen Sohn
- hat, der auf die Stimme seines Vaters und auf die Stimme seiner
- Mutter nicht hört, und sie züchtigen ihn, er aber hört
- [weiterhin] nicht auf sie, $19$ dann sollen sein Vater und
- seine Mutter ihn ergreifen und ihn hinausführen zu den Ältesten
- seiner Stadt und zum Tor seines Ortes. $20$ Und sie sollen zu
- den Ältesten seiner Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist störrisch
- und widerspenstig, er hört nicht auf unsere Stimme, er ist ein
- Schlemmer und Säufer! $21$ Dann sollen ihn alle Leute seiner
- Stadt steinigen, daβ er stirbt; so sollst du das Böse aus deiner
- Mitte wegschaffen. Und ganz Israel soll es hören und sich
- fürchten.
-
- \21\
- Anweisung zur Behandlung Gehenkter.
-
- $22$ Und wenn bei einem Mann eine Sünde geschieht, [auf die]
- das Todesurteil [steht], und er wird getötet und du hängst ihn
- an ein Holz, $23$ dann darf seine Leiche nicht über Nacht an
- dem Holz bleiben, sondern du sollst ihn unbedingt am selben Tag
- begraben. Denn ein Gehenkter ist ein Fluch Gottes. So sollst du
- dein Land nicht unrein machen, das der HERR, dein Gott, dir als
- Erbteil gibt.
-
- \22\
- Achtung des Eigentums anderer - Anweisungen zum Schutz von
- Mensch und Tier.
-
- $1$ Nicht darfst du zusehen, wie das Rind deines Bruders oder
- sein Schaf umherirrt und dich ihnen entziehen; du sollst sie
- deinem Bruder unbedingt zurückbringen. $2$ Wenn aber dein
- Bruder nicht nahe bei dir [wohnt] oder du ihn nicht kennst, dann
- sollst du es in dein Haus aufnehmen, und es soll bei dir sein,
- bis dein Bruder es sucht. Dann gib es ihm zurück! $3$ Und
- ebenso sollst du es mit seinem Esel machen, ebenso sollst du es
- mit seinem Gewand machen, und ebenso sollst du es mit allem
- Verlorenen deines Bruders machen, das ihm verloren geht und das
- du findest; du kannst dich nicht entziehen. $4$ Du darfst
- nicht zusehen, wie der Esel deines Bruders oder sein Rind auf
- dem Weg fallen, und dich ihnen entziehen; du sollst [sie]
- unbedingt mit ihm aufrichten.
-
- $5$ Männerzeug darf nicht auf einer Frau sein, und ein Mann
- darf nicht das Gewand einer Frau anziehen. Denn jeder, der
- dieses tut, ist ein Greuel für den HERRN, deinen Gott.
-
- $6$ Wenn sich zufällig ein Vogelnest vor dir auf dem Weg
- findet, auf irgendeinem Baum oder auf der Erde, mit Jungen oder
- mit Eiern, und die Mutter sitzt auf den Jungen oder auf den
- Eiern, dann darfst du die Mutter auf den Jungen nicht nehmen.
- $7$ Du sollst die Mutter unbedingt fliegen lassen, die Jungen
- aber magst du dir nehmen, damit es dir gutgeht und du deine Tage
- verlängerst.
-
- $8$ Wenn du ein neues Haus baust, dann sollst du ein Geländer
- um dein Dach machen, damit du nicht Blutschuld auf dein Haus
- bringst, wenn irgend jemand von ihm herabfällt.
-
- $9$ Du sollst deinen Weinberg nicht mit zweierlei [Samen]
- besäen, damit nicht das Ganze dem Heiligtum verfällt, der Same,
- den du gesät hast, und der Ertrag des Weinberges. - $10$ Du
- sollst nicht mit einem Rind und einem Esel zusammen pflügen. -
- $11$ Du sollst nicht Gewebe von verschiedenartigem Stoff
- anziehen, Wolle und Leinen zusammen.
-
- $12$ Quasten sollst du dir machen an den vier Zipfeln deines
- Oberkleides, mit dem du dich kleidest.
-
- \22\
- Schutz der Frau vor Verleumdung und Vergewaltigung.
-
- $13$ Wenn ein Mann eine Frau nimmt und zu ihr eingeht, und er
- haβt sie $14$ und legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede
- bringen, und bringt sie in schlechten Ruf und sagt: Diese Frau
- habe ich genommen und mich ihr genaht und habe [die Zeichen der]
- Jungfrauschaft nicht an ihr gefunden! -, $15$ dann sollen der
- Vater der jungen Frau und ihre Mutter die [Zeichen der]
- Jungfrauschaft der jungen Frau nehmen und zu den Ältesten der
- Stadt ins Tor hinausbringen. $16$ Dann soll der Vater der
- jungen Frau zu den Ältesten sagen: Ich habe meine Tochter diesem
- Mann zur Frau gegeben, und er haβt sie. $17$ Und siehe, er
- legt ihr Taten zur Last, die sie ins Gerede bringen, indem er
- sagt: Ich habe an deiner Tochter die [Zeichen der]
- Jungfrauschaft nicht gefunden! Dies [hier] sind nun die [Zeichen
- der] Jungfrauschaft meiner Tochter. Und sie sollen das Tuch vor
- den Ältesten der Stadt ausbreiten. $18$ Und die Ältesten
- jener Stadt sollen den Mann nehmen und ihn züchtigen. $19$
- Und sie sollen ihm eine Geldbuβe von hundert [Schekel] Silber
- auferlegen und sie dem Vater der jungen Frau geben, weil er eine
- Jungfrau in Israel in schlechten Ruf gebracht hat. Und sie soll
- [weiterhin] seine Frau sein; er kann sie nicht entlassen alle
- seine Tage. - $20$ Wenn aber jene Sache Wahrheit gewesen ist,
- die [Zeichen der] Jungfrauschaft sind an der jungen Frau nicht
- gefunden worden, $21$ dann sollen sie die junge Frau
- hinausführen an den Eingang des Hauses ihres Vaters, und die
- Männer ihrer Stadt sollen sie steinigen, daβ sie stirbt, weil
- sie eine Schandtat in Israel verübt hat, zu huren im Haus ihres
- Vaters. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
-
- $22$ Wenn ein Mann bei einer Frau liegend angetroffen wird,
- die einem Mann gehört, dann sollen sie alle beide sterben, der
- Mann, der bei der Frau lag, und die Frau. Und du sollst das Böse
- aus Israel wegschaffen.
-
- $23$ Wenn ein Mädchen, eine Jungfrau, einem Mann verlobt ist,
- und es trifft sie ein Mann in der Stadt und liegt bei ihr,
- $24$ dann sollt ihr sie beide zum Tor jener Stadt
- hinausführen und sie steinigen, daβ sie sterben: das Mädchen
- deshalb, weil es in der Stadt nicht geschrieen hat, und den Mann
- deshalb, weil er die Frau seines Nächsten geschwächt hat. Und du
- sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen. - $25$ Wenn
- aber der Mann das verlobte Mädchen auf dem Feld trifft, und der
- Mann ergreift sie und liegt bei ihr, dann soll der Mann, der bei
- ihr gelegen hat, allein sterben. $26$ Aber dem Mädchen sollst
- du nichts tun, das Mädchen hat keine Sünde [begangen] [zum]
- Tode. Diese Sache ist vielmehr so, wie wenn ein Mann sich erhebt
- gegen seinen Nächsten und ihn totschlägt. $27$ Denn er hat
- sie auf dem Feld getroffen. Das verlobte Mädchen schrie, aber
- niemand war da, der es rettete.
-
- $28$ Wenn ein Mann ein Mädchen trifft, eine Jungfrau, die
- nicht verlobt ist, und ergreift sie und liegt bei ihr, und sie
- werden [dabei] angetroffen: $29$ dann soll der Mann, der bei
- ihr lag, dem Vater des Mädchens fünfzig [Schekel] Silber geben,
- und es soll seine Frau werden, weil er sie geschwächt hat; er
- kann sie nicht entlassen all seine Tage.
-
- \23\
-
- $1$ Ein Mann darf nicht die Frau seines Vaters nehmen und
- darf die Decke seines Vaters nicht aufdecken.
-
- \23\
- Zugehörigkeit zur Gemeinde des HERRN.
-
- $2$ Einer, dem die Hoden zerstoβen sind oder die Harnröhre
- abgeschnitten ist, darf nicht in die Versammlung des HERRN
- kommen. $3$ Ein Bastard darf nicht in die Versammlung des
- HERRN kommen; auch die zehnte Generation von ihm soll nicht in
- die Versammlung des HERRN kommen. - $4$ Ein Ammoniter oder
- Moabiter darf nicht in die Versammlung des HERRN kommen; auch
- die zehnte Generation von ihnen darf nicht in die Versammlung
- des HERRN kommen, für ewig; $5$ deshalb, weil sie euch nicht
- mit Brot und mit Wasser entgegengekommen sind auf dem Weg, als
- ihr aus Ägypten zogt, und weil er Bileam, den Sohn des Beor, aus
- Petor in Mesopotamien, gegen dich gedungen hat, dich zu
- verfluchen. $6$ Aber der HERR, dein Gott, wollte nicht auf
- Bileam hören, und der HERR, dein Gott, wandelte dir den Fluch in
- Segen um; denn der HERR, dein Gott, hatte dich lieb. $7$ Du
- sollst ihren Frieden und ihr Wohl nicht suchen alle deine Tage,
- für ewig.
-
- $8$ Den Edomiter sollst du nicht verabscheuen, denn er ist
- dein Bruder. Den Ägypter sollst du nicht verabscheuen, denn du
- bist ein Fremder in seinem Land gewesen. $9$ Kinder, die
- ihnen geboren werden, dürfen von ihnen in der dritten Generation
- in die Versammlung des HERRN kommen.
-
- \23\
- Reinerhaltung des Kriegslagers.
-
- $10$ Wenn du gegen deine Feinde ins Kriegslager ausziehst,
- dann sollst du dich vor allem Bösen hüten:
-
- $11$ Wenn ein Mann unter dir ist, der durch einen Zufall der
- Nacht nicht rein ist, dann soll er nach drauβen vor das Lager
- hinausgehen. Er darf nicht ins Lager hineinkommen. $12$ Und
- es soll geschehen, beim Anbruch des Abends soll er sich im
- Wasser baden, und beim Untergang der Sonne darf er [wieder] ins
- Lager kommen. $13$ Und du sollst einen Platz auβerhalb des
- Lagers haben, dahin kannst du [für deine Notdurft] hinausgehen.
- $14$ Und du sollst eine Schaufel bei deinem Gerät haben. Und
- es soll geschehen, wenn du dich drauβen hinsetzt, so sollst du
- [ein Loch] damit graben und deine Ausscheidung wieder zudecken.
- $15$ Denn der HERR, dein Gott, lebt mitten in deinem Lager,
- um dich zu erretten und deine Feinde vor dir dahinzugeben. Und
- dein Lager soll heilig sein, daβ er nichts Anstöβiges unter dir
- sieht und sich von dir abwendet.
-
- \23\
- Vorschriften über Sklaven, Huren, Zinsen, Gelübde und
- Fremdeigentum.
-
- $16$ Einen Sklaven, der sich vor seinem Herrn zu dir rettet,
- sollst du seinem Herrn nicht ausliefern. $17$ Bei dir soll er
- wohnen, in deiner Mitte, an dem Ort, den er in einem deiner Tore
- erwählen wird, wo es ihn gut dünkt: du sollst ihn nicht
- unterdrücken.
-
- $18$ Eine Geweihte soll es unter den Töchtern Israel nicht
- geben, und [auch] einen Geweihten soll es nicht unter den Söhnen
- Israel geben. $19$ Du sollst keinen Hurenlohn und [kein]
- Hundegeld in das Haus des HERRN, deines Gottes, bringen für
- irgendein Gelübde; denn auch diese beiden sind ein Greuel für
- den HERRN, deinen Gott.
-
- $20$ Du sollst deinem Bruder keinen Zins auferlegen, Zins für
- Geld, Zins für Speise, Zins für irgendeine Sache, die man gegen
- Zins ausleiht. $21$ Dem Fremden magst du Zins auferlegen,
- aber deinem Bruder darfst du nicht Zins auferlegen, damit der
- HERR, dein Gott, dich segnet in allem Geschäft deiner Hand in
- dem Land, in das du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
-
- $22$ Wenn du für den HERRN, deinen Gott, ein Gelübde ablegst,
- sollst du nicht zögern, es zu erfüllen. Denn der HERR, dein
- Gott, wird es unbedingt von dir fordern, und Sünde würde an dir
- sein. $23$ Wenn du es aber unterläβt, [etwas] zu geloben,
- wird keine Sünde an dir sein. $24$ Was über deine Lippen
- gegangen ist, sollst du halten und ausführen, wie du dem HERRN,
- deinem Gott, freiwillig gelobt hast, was du mit deinem Mund
- geredet hast.
-
- $25$ Wenn du in den Weinberg deines Nächsten kommst, dann
- magst du Trauben essen nach Herzenslust, [bis] du satt bist; in
- dein Gefäβ aber darfst du nichts tun. $26$ Wenn du in das
- Getreide[feld] deines Nächsten kommst, dann darfst du Ähren mit
- deiner Hand abpflücken; aber die Sichel sollst du nicht über das
- Getreide deines Nächsten schwingen.
-
- \24\
- Vorschriften über den Scheidebrief - Kriegsdienst der
- Jungverheirateten.
-
- $1$ Wenn ein Mann eine Frau nimmt und sie heiratet und es
- geschieht, daβ sie keine Gunst in seinen Augen findet, weil er
- etwas Anstöβiges an ihr gefunden hat und er ihr einen
- Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und sie aus
- seinem Haus entlassen hat, $2$ und sie ist aus seinem Haus
- gezogen und ist hingegangen und [die Frau] eines anderen Mannes
- geworden, $3$ [wenn dann] auch der andere Mann sie gehaβt und
- ihr einen Scheidebrief geschrieben, ihn in ihre Hand gegeben und
- sie aus seinem Haus entlassen hat oder wenn der andere Mann
- stirbt, der sie sich zur Frau genommen hat, $4$ [dann] kann
- ihr erster Mann, der sie entlassen hat, sie nicht wieder nehmen,
- daβ sie seine Frau sei, nachdem sie unrein gemacht worden ist.
- Denn ein Greuel ist das vor dem HERRN. Und du sollst das Land,
- das der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, nicht zur Sünde
- verführen.
-
- $5$ Wenn ein Mann erst kurz verheiratet ist, soll er nicht
- mit dem Heer ausziehen, und es soll ihm keinerlei Verpflichtung
- auferlegt werden. Er soll ein Jahr lang frei sein für sein Haus
- und seine Frau, die er genommen hat, erfreuen.
-
- \24\
- Verordnungen zum Schutz der Schwachen.
-
- $6$ Man soll nicht Handmühle und Mühlstein pfänden; denn
- [damit] pfändet man das Leben.
-
- $7$ Wenn ein Mann gefunden wird, der einen von seinen
- Brüdern, [einen] von den Söhnen Israel, geraubt hat und ihn als
- Sklaven behandelt und verkauft hat, dann soll dieser Dieb
- sterben. Und du sollst das Böse aus deiner Mitte wegschaffen.
-
- $8$ Bei der Plage des Aussatzes hüte dich, daβ du sehr darauf
- achtest und alles tust, was euch die Priester, die Leviten,
- lehren werden. Ihr sollt darauf achten, zu tun, wie ich ihnen
- befohlen habe. $9$ Denk daran, was der HERR, dein Gott, an
- Mirjam getan hat auf dem Weg, als ihr aus Ägypten zogt!
-
- $10$ Wenn du deinem Nächsten irgendein Darlehen leihst, dann
- sollst du nicht in sein Haus hineingehen, um von ihm ein Pfand
- zu erheben. $11$ Drauβen sollst du stehenbleiben, und der
- Mann, dem du geliehen hast, soll das Pfand zu dir nach drauβen
- hinausbringen. $12$ Und wenn er ein bedürftiger Mann ist,
- sollst du dich nicht mit seinem Pfand schlafen legen. $13$ Du
- sollst ihm das Pfand unbedingt beim Untergang der Sonne
- zurückgeben, damit er sich in seinem Mantel schlafen lege und
- dich segne; und es wird für dich als Gerechtigkeit gelten vor
- dem HERRN, deinem Gott.
-
- $14$ Du sollst den bedürftigen und armen Lohnarbeiter nicht
- unterdrücken, [sei er einer] von deinen Brüdern oder von deinen
- Fremden, die in deinem Land, in deinen Toren [wohnen]. $15$
- Am selben Tag sollst du ihm seinen Lohn geben, und die Sonne
- soll nicht darüber untergehen - denn er ist bedürftig und
- verlangt sehnsüchtig danach -, damit er nicht über dich zum
- HERRN schreit und Sünde an dir ist. $16$ Nicht sollen Väter
- um der Söhne willen getötet werden und Söhne sollen nicht um der
- Väter willen getötet werden; sie sollen jeder für seine [eigene]
- Sünde getötet werden.
-
- $17$ Du sollst das Recht eines Fremden [und] einer Waise
- nicht beugen; und das Kleid einer Witwe sollst du nicht pfänden.
- $18$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave in Ägypten
- warst und daβ der HERR, dein Gott, dich von dort erlöst hat;
- darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.
-
- $19$ Wenn du deine Ernte auf deinem Feld einbringst und hast
- eine Garbe auf dem Feld vergessen, sollst du nicht umkehren, um
- sie zu holen. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe
- soll sie sein, damit der HERR, dein Gott, dich segnet in allem
- Tun deiner Hände. $20$ Wenn du deine Oliven abschlägst,
- sollst du nicht hinterher die Zweige absuchen: für den Fremden,
- für die Waise und für die Witwe soll es sein. $21$ Wenn du in
- deinem Weinberg Lese hältst, sollst du nicht hinterher Nachlese
- halten. Für den Fremden, für die Waise und für die Witwe soll es
- sein. $22$ Und du sollst daran denken, daβ du Sklave warst im
- Land Ägypten; darum befehle ich dir, dieses Wort zu befolgen.
-
- \25\
- Prügelstrafe.
-
- $1$ Wenn ein Rechtsstreit zwischen Männern entsteht und sie
- vor Gericht treten, und man richtet sie, dann soll man den
- Gerechten gerecht sprechen und den Schuldigen schuldig. $2$
- Und es soll geschehen, wenn der Schuldige Schläge verdient hat,
- dann soll der Richter ihn hinlegen und ihm in seiner Gegenwart
- nach [der festgesetzten] Zahl Schläge geben [lassen], seiner
- Schuld entsprechend. $3$ Vierzig [Schläge] darf er ihm geben
- [lassen] - nicht mehr -, damit nicht, wenn er fortfährt, ihn
- über diese hinaus mit vielen Schlägen zu schlagen, dein Bruder
- in deinen Augen entehrt wird.
-
- $4$ Du sollst dem Ochsen nicht das Maul verbinden, wenn er
- drischt.
-
- \25\
- Schwagerehe.
-
- $5$ Wenn Brüder zusammen wohnen und einer von ihnen stirbt
- und hat keinen Sohn, dann soll die Frau des Verstorbenen nicht
- auswärts einem fremden Mann angehören. Ihr Schwager soll zu ihr
- eingehen und sie sich zur Frau nehmen und mit ihr die
- Schwagerehe vollziehen. $6$ Und es soll geschehen: der
- Erstgeborene, den sie [dann] gebiert, soll den Namen seines
- verstorbenen Bruders weiterführen, damit dessen Name aus Israel
- nicht ausgelöscht wird. $7$ Wenn aber der Mann keine Lust
- hat, seine Schwägerin zu nehmen, dann soll seine Schwägerin ins
- Tor hinaufgehen zu den Ältesten und soll sagen: Mein Schwager
- weigert sich, seinem Bruder den Namen in Israel
- aufrechtzuerhalten; er will die Schwagerehe mit mir nicht
- eingehen. $8$ Und die Ältesten seiner Stadt sollen ihn rufen
- und mit ihm reden. Doch stellt er sich dann hin und sagt: Ich
- habe keine Lust, sie zu nehmen, $9$ dann soll seine
- Schwägerin vor den Augen der Ältesten zu ihm hintreten und ihm
- den Schuh von seinem Fuβ abziehen und ihm ins Gesicht spucken.
- Und sie soll antworten und sagen: So soll dem Mann geschehen,
- der das Haus seines Bruders nicht bauen will! $10$ Und sein
- Name soll in Israel heiβen 'Haus des Barfüβers'.
-
- \25\
- Warnung vor unzüchtigem Verhalten und falschen Gewichten.
-
- $11$ Wenn Männer miteinander raufen, ein Mann und sein
- Bruder, und die Frau des einen eilt herbei, um ihren Mann aus
- der Hand dessen, der ihn schlägt, zu retten, und sie streckt
- ihre Hand aus und greift an seine Geschlechtsteile: $12$ dann
- sollst du ihr die Hand abhauen; du sollst nicht schonen.
-
- $13$ Du sollst nicht zweierlei Gewichtsteine in deinem Beutel
- haben, einen groβen und einen kleinen. $14$ Du sollst nicht
- zweierlei Efa in deinem Haus haben, ein groβes und ein kleines.
- $15$ Vollen und gerechten Gewichtstein sollst du haben, und
- volles und gerechtes Efa sollst du haben, damit deine Tage lange
- währen in dem Land, das der HERR, dein Gott, dir gibt. $16$
- Denn ein Greuel für den HERRN, deinen Gott, ist jeder, der
- dieses tut, jeder, der unrecht tut.
-
- \25\
- Gebot der Ausrottung der Amalekiter.
-
- $17$ Denk daran, was Amalek dir getan hat auf dem Weg, als
- ihr aus Ägypten zogt, $18$ wie er dir auf dem Weg
- entgegentrat und deine Nachzügler schlug, alle Schwachen hinter
- dir, als du erschöpft und müde warst, und daβ er Gott nicht
- fürchtete. $19$ Und wenn der HERR, dein Gott, dir Ruhe
- verschafft hat vor allen deinen Feinden ringsum in dem Land, das
- der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, es in Besitz zu
- nehmen, dann sollst du die Erinnerung an Amalek unter dem Himmel
- auslöschen. Vergiβ es nicht!
-
- \26\
- Verordnungen über Erstlingsfrüchte und Zehnten.
-
- $1$ Und es soll geschehen, wenn du in das Land kommst, das
- der HERR, dein Gott, dir als Erbteil gibt, und du hast es in
- Besitz genommen und wohnst darin, $2$ dann sollst du von den
- Erstlingen aller Frucht des Erdbodens nehmen, die du von deinem
- Land einbringst, das der HERR, dein Gott, dir gibt, und sollst
- sie in einen Korb legen und an die Stätte gehen, die der HERR,
- dein Gott, erwählen wird, um seinen Namen dort wohnen zu lassen.
- $3$ Und du sollst zu dem Priester kommen, der in jenen Tagen
- da ist, und zu ihm sagen: Ich bezeuge heute dem HERRN, deinem
- Gott, daβ ich in das Land gekommen bin, das uns zu geben der
- HERR unseren Vätern geschworen hat. $4$ Und der Priester soll
- den Korb aus deiner Hand nehmen und ihn vor den Altar des HERRN,
- deines Gottes, niedersetzen. $5$ Du aber sollst vor dem
- HERRN, deinem Gott, anheben und sprechen: Ein umherirrender
- Aramäer war mein Vater; und er zog nach Ägypten hinab und hielt
- sich dort als Fremder auf, als ein geringes Häuflein. Doch er
- wurde dort zu einer groβen, starken und zahlreichen Nation.
- $6$ Und die Ägypter miβhandelten uns, unterdrückten uns und
- legten uns harte Arbeit auf. $7$ Da schrieen wir zu dem
- HERRN, dem Gott unserer Väter, und der HERR hörte unsere Stimme
- und sah unser Elend und unsere Mühsal und unsere Bedrängnis.
- $8$ Und der HERR führte uns aus Ägypten heraus mit starker
- Hand und mit ausgestrecktem Arm und mit groβem Schrecken und mit
- Zeichen und Wundern . $9$ Und er brachte uns an diese Stätte
- und gab uns dieses Land, ein Land, das von Milch und Honig
- überflieβt. $10$ Und nun siehe, ich habe die Erstlinge der
- Frucht des Landes gebracht, das du, HERR, mir gegeben hast. -
- Und du sollst sie vor dem HERRN, deinem Gott, niederlegen und
- anbeten vor dem HERRN, deinem Gott. $11$ Und du sollst dich
- an all dem Guten freuen, das der HERR, dein Gott, dir und deinem
- Haus gegeben hat, du und der Levit und der Fremde, der in deiner
- Mitte [wohnt].
-
- $12$ Wenn du den ganzen Zehnten deines Ertrages im dritten
- Jahr, dem Jahr des Zehnten, vollständig entrichtet hast und ihn
- dem Leviten, dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben hast,
- damit sie in deinen Toren essen und sich sättigen, $13$ dann
- sollst du vor dem HERRN, deinem Gott, sprechen: Ich habe das
- Geheiligte aus dem Haus weggeschafft und habe es auch dem
- Leviten und dem Fremden, der Waise und der Witwe gegeben nach
- all deinem Gebot, das du mir befohlen hast; ich habe deine
- Gebote nicht übertreten noch vergessen. $14$ Ich habe nichts
- [davon] gegessen in meiner Trauer und habe nichts [davon] in
- [meiner] Unreinheit weggeschafft und habe nichts [davon] für
- einen Toten gegeben. Ich habe der Stimme des HERRN, meines
- Gottes, gehorcht, ich habe getan nach allem, was du mir geboten
- hast. $15$ Blicke herab von deiner heiligen Wohnung vom
- Himmel, und segne dein Volk Israel und das Land, das du uns
- gegeben, wie du es unseren Vätern geschworen hast, ein Land, das
- von Milch und Honig überflieβt!
-
- \26\
- Pflichten und Rechte Israels.
-
- $16$ Am heutigen Tag befiehlt dir der HERR, dein Gott, diese
- Ordnungen und Rechtsbestimmungen zu tun. So bewahre und tue sie
- mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele! $17$ Du
- hast heute den HERRN sagen lassen, daβ er dein Gott sein will
- und daβ du auf seinen Wegen gehen und seine Ordnungen und seine
- Gebote und seine Rechtsbestimmungen bewahren und seiner Stimme
- gehorchen willst. $18$ Und der HERR hat dich heute sagen
- lassen, daβ du ihm ein Eigentumsvolk sein willst, wie er zu dir
- geredet hat, und daβ du alle seine Gebote bewahren willst
- $19$ und daβ er dich als höchste über alle Nationen stellen
- will, die er gemacht hat, zum Ruhm und zum Namen und zum Schmuck
- und daβ du dem HERRN, deinem Gott, ein heiliges Volk sein
- willst, wie er geredet hat.
-
- \27\
- Gedenkaltar in Kanaan - Flüche vom Berg Ebal.
-
- $1$ Und Mose und die Ältesten von Israel befahlen dem Volk:
- Bewahrt das ganze Gebot, das ich euch heute befehle! $2$ Und
- es soll geschehen, an dem Tag, an dem ihr über den Jordan in das
- Land hinüberzieht, das der HERR, dein Gott, dir gibt, sollst du
- dir groβe Steine aufrichten und sie mit Kalk bestreichen. $3$
- Und du sollst alle Worte dieses Gesetzes auf sie schreiben, wenn
- du hinübergezogen bist, damit du in das Land kommst, das der
- HERR, dein Gott, dir gibt, ein Land, das von Milch und Honig
- überflieβt, wie der HERR, der Gott deiner Väter, zu dir geredet
- hat. $4$ Und es soll geschehen, wenn ihr über den Jordan
- gezogen seid, sollt ihr diese Steine, über die ich euch heute
- Befehl gebe, auf dem Berg Ebal aufrichten; und du sollst sie mit
- Kalk bestreichen. $5$ Und dort sollst du dem HERRN, deinem
- Gott, einen Altar bauen, einen Altar aus Steinen. Du sollst kein
- Eisen über ihnen schwingen, $6$ aus unbehauenen Steinen
- sollst du den Altar des HERRN, deines Gottes, bauen. Und du
- sollst dem HERRN, deinem Gott, Brandopfer darauf opfern, $7$
- und du sollst Heilsopfer opfern und dort essen und dich vor dem
- HERRN, deinem Gott, freuen. - $8$ Und auf die Steine sollst
- du alle Worte dieses Gesetzes deutlich [und] sorgfältig
- schreiben.
-
- $9$ Und Mose und die Priester, die Leviten, redeten zu ganz
- Israel und sagten: Sei still und höre, Israel! Am heutigen Tag
- bist du dem HERRN, deinem Gott, zum Volk geworden. $10$ So
- gehorche der Stimme des HERRN, deines Gottes, und tue seine
- Gebote und seine Ordnungen, die ich dir heute befehle.
- #
- V. 12-14: 1Mo 35,23-26.
- #
- $11$ Und Mose befahl dem Volk an jenem Tag und sagte: $12$
- Wenn ihr über den Jordan gezogen seid, sollen diese auf dem Berg
- Garizim stehen, um das Volk zu segnen:
-
- Simeon und Levi und Juda und Issaschar und Joseph und Benjamin.
- $13$ Und diese sollen auf dem Berg Ebal stehen zum
- Verfluchen: Ruben, Gad und Asser und Sebulon, Dan und Naftali.
- $14$ Und die Leviten sollen anfangen und zu allen Männern von
- Israel mit erhobener Stimme sprechen:
-
- $15$ Verflucht sei der Mann, der ein Götterbild oder ein
- gegossenes Bild macht, einen Greuel für den HERRN, ein Werk von
- Künstlerhänden, und es im Verborgenen aufstellt! Und das ganze
- Volk antworte und sage: Amen!
-
- $16$ Verflucht sei, wer seinen Vater oder seine Mutter
- verachtet! Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- $17$ Verflucht sei, wer die Grenze seines Nächsten verrückt!
- Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- $18$ Verflucht sei, wer einen Blinden auf dem Weg irreführt!
- Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- $19$ Verflucht sei, wer das Recht des Fremden, der Waise und
- der Witwe beugt! Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- $20$ Verflucht sei, wer bei der Frau seines Vaters liegt,
- denn er hat die Decke seines Vaters aufgedeckt! Und das ganze
- Volk sage: Amen!
-
- $21$ Verflucht sei, wer bei irgendeinem Tier liegt! Und das
- ganze Volk sage: Amen!
-
- $22$ Verflucht sei, wer bei seiner Schwester liegt, der
- Tochter seines Vaters oder der Tochter seiner Mutter! Und das
- ganze Volk sage: Amen!
-
- $23$ Verflucht sei, wer bei seiner Schwiegermutter liegt! Und
- das ganze Volk sage: Amen!
-
- $24$ Verflucht sei, wer seinen Nächsten im Verborgenen
- erschlägt! Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- $25$ Verflucht sei, wer ein Bestechungsgeschenk nimmt, um
- jemanden zu erschlagen, unschuldiges Blut [zu vergieβen]! Und
- das ganze Volk sage: Amen!
-
- $26$ Verflucht sei, wer die Worte dieses Gesetzes nicht
- aufrechterhält, sie zu tun! Und das ganze Volk sage: Amen!
-
- \28\
- Segen und Fluch.
- #
- V. 1-14: 3Mo 26,3-13.
- #
- $1$ Und es wird geschehen, wenn du der Stimme des HERRN,
- deines Gottes, genau gehorchst, daβ du darauf achtest, all seine
- Gebote zu tun, die ich dir heute befehle, dann wird der HERR,
- dein Gott, dich als höchste über alle Nationen der Erde stellen.
- $2$ Und alle diese Segnungen werden über dich kommen und
- werden dich erreichen, wenn du der Stimme des HERRN, deines
- Gottes, gehorchst. $3$ Gesegnet wirst du sein in der Stadt,
- und gesegnet wirst du sein auf dem Feld. $4$ Gesegnet wird
- sein die Frucht deines Leibes und die Frucht deines Ackerlandes
- und die Frucht deines Viehs, der Wurf deiner Rinder und die
- Zucht deiner Schafe. $5$ Gesegnet wird sein dein Korb und
- dein Backtrog. $6$ Gesegnet wirst du sein bei deinem Eingang,
- und gesegnet wirst du sein bei deinem Ausgang. $7$ Der HERR
- wird deine Feinde, die sich gegen dich erheben, geschlagen vor
- dir dahingeben. Auf einem Weg werden sie gegen dich ausziehen,
- und auf sieben Wegen werden sie vor dir fliehen. $8$ Der HERR
- wird dir den Segen entbieten in deine Speicher und zu allem
- Geschäft deiner Hand, und er wird dich segnen in dem Land, das
- der HERR, dein Gott, dir gibt. $9$ Der HERR wird dich zu
- einem heiligen Volk für sich erheben, wie er dir geschworen hat,
- wenn du die Gebote des HERRN, deines Gottes, hältst und auf
- seinen Wegen gehst. $10$ Und alle Völker der Erde werden
- sehen, daβ der Name des HERRN über dir ausgerufen ist, und sie
- werden sich vor dir fürchten. $11$ Und der HERR wird dir
- Überfluβ geben an Gutem, an der Frucht deines Leibes und an der
- Frucht deines Viehes und an der Frucht deines Ackerlandes, zur
- Wohlfahrt in dem Land, das dir zu geben der HERR deinen Vätern
- geschworen hat. $12$ Der HERR wird dir seinen guten Schatz,
- den Himmel, auftun, um deinem Land Regen zu seiner Zeit zu geben
- und um alles Tun deiner Hand zu segnen. Und du wirst vielen
- Nationen ausleihen, du selbst aber wirst [dir] nichts leihen.
- $13$ Und der HERR wird dich zum Haupt machen und nicht zum
- Schwanz, und du wirst nur immer aufwärtssteigen und nicht
- hinuntersinken, wenn du den Geboten des HERRN, deines Gottes,
- gehorchst, die zu bewahren und zu tun ich dir heute befehle,
- $14$ und von all den Worten, die ich euch heute befehle,
- weder zur Rechten noch zur Linken abweichst, um anderen Göttern
- nachzulaufen, ihnen zu dienen.
- #
- V. 15-68: 3Mo 26,14-39.
- #
- $15$ Es wird aber geschehen, wenn du der Stimme des HERRN,
- deines Gottes, nicht gehorchst, [so] daβ du [nicht] darauf
- achtest, all seine Gebote und seine Ordnungen zu tun, die ich
- dir heute gebiete, dann werden all diese Flüche über dich kommen
- und dich erreichen. $16$ Verflucht wirst du sein in der
- Stadt, und verflucht wirst du sein auf dem Feld. $17$
- Verflucht wird sein dein Korb und dein Backtrog. $18$
- Verflucht wird sein die Frucht deines Leibes und die Frucht
- deines Ackerlandes, der Wurf deiner Rinder und die Zucht deiner
- Schafe. $19$ Verflucht wirst du sein bei deinem Eingang, und
- verflucht wirst du sein bei deinem Ausgang. - $20$ Der HERR
- wird den Fluch, die Bestürzung und die Verwünschung gegen dich
- senden in allem Geschäft deiner Hand, das du tust, bis du
- vernichtet bist und bis du schnell umkommst wegen der Bosheit
- deiner Taten, mit denen du mich verlassen hast. $21$ Der HERR
- wird die Pest an dir haften lassen, bis er dich ausgerottet hat
- aus dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen.
- $22$ Der HERR wird dich schlagen mit Schwindsucht und mit
- Fieberglut und mit Hitze und mit Entzündung und mit Dürre und
- mit Getreidebrand und mit Vergilben [des Korns], und sie werden
- dich verfolgen, bis du umgekommen bist. $23$ Und dein Himmel,
- der über deinem Haupt ist, wird Erz sein, und die Erde, die
- unter dir ist, Eisen. $24$ Der HERR wird den Regen deines
- Landes zu Staub und Sand machen. Vom Himmel wird es auf dich
- herabkommen, bis du umgekommen bist. $25$ Der HERR wird dich
- geschlagen vor deinen Feinden dahingeben. Auf einem Weg wirst du
- gegen sie ausziehen, und auf sieben Wegen wirst du vor ihnen
- fliehen, und du wirst zum Schreckbild für alle Königreiche der
- Erde werden. $26$ Und deine Leiche wird allen Vögeln des
- Himmels und den Tieren der Erde zum Fraβ werden, und niemand
- wird sie wegscheuchen. $27$ Der HERR wird dich schlagen mit
- den Geschwüren Ägyptens und mit Beulen und mit Krätze und mit
- Grind, daβ du nicht [mehr] geheilt werden kannst. $28$ Der
- HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn und mit Blindheit und mit
- Geistesverwirrung. $29$ Und du wirst am Mittag umhertappen,
- wie der Blinde im Finstern tappt, und du wirst keinen Erfolg
- haben auf deinen Wegen. Und du wirst alle Tage nur unterdrückt
- und beraubt sein, und niemand wird helfen. $30$ Eine Frau
- wirst du dir verloben, aber ein anderer Mann wird sie
- beschlafen. Ein Haus wirst du bauen, aber nicht darin wohnen.
- Einen Weinberg wirst du pflanzen, aber du wirst ihn nicht
- nutzen. $31$ Dein Rind wird vor deinen Augen geschlachtet,
- und du wirst nicht davon essen. Dein Esel wird vor deinem
- Gesicht geraubt und nicht zu dir zurückkehren. Deine Schafe
- werden deinen Feinden gegeben, und du wirst niemanden haben, der
- hilft. $32$ Deine Söhne und deine Töchter werden einem
- anderen Volk gegeben, und deine Augen werden es sehen und werden
- nach ihnen schmachten den ganzen Tag; aber du wirst machtlos
- sein. $33$ Die Frucht deines Ackers und all dein Erworbenes
- wird ein Volk verzehren, das du nicht kennst; und du wirst nur
- unterdrückt und zerschlagen sein alle Tage. $34$ Und du wirst
- wahnsinnig werden vor dem Anblick [dessen], was deine Augen
- erblicken [müssen]. $35$ Der HERR wird dich schlagen mit
- bösen Geschwüren an den Knien und an den Schenkeln, von deiner
- Fuβsohle bis zu deinem Scheitel, daβ du nicht [mehr] geheilt
- werden kannst. $36$ Der HERR wird dich und deinen König, den
- du über dich setzen wirst, zu einer Nation wegführen, die du
- nicht gekannt hast, du und deine Väter. Und du wirst dort
- anderen Göttern, [Göttern aus] Holz und Stein, dienen. $37$
- Und du wirst zum Entsetzen werden, zum Sprichwort und zur
- Spottrede unter allen Völkern, wohin der HERR dich wegtreiben
- wird. $38$ Viel Samen wirst du aufs Feld hinausbringen, aber
- wenig einsammeln, denn die Heuschrecke wird es abfressen.
- $39$ Weinberge wirst du pflanzen und bearbeiten; aber Wein
- wirst du weder trinken noch einsammeln, denn der Wurm wird ihn
- abfressen. $40$ Ölbäume wirst du in deinem ganzen Gebiet
- haben; aber mit Öl wirst du dich nicht salben, denn deine Oliven
- fallen ab. $41$ Söhne und Töchter wirst du zeugen; aber sie
- werden dir nicht gehören, denn sie werden in die Gefangenschaft
- gehen. $42$ Alle deine Bäume und die Frucht deines
- Ackerlandes wird die Grille in Besitz nehmen. $43$ Der
- Fremde, der in deiner Mitte [wohnt], wird höher und höher über
- dich emporsteigen, und du, du wirst tiefer und tiefer
- hinabsinken. $44$ Er wird dir leihen, du aber wirst ihm nicht
- leihen [können]; er wird zum Haupt, du aber wirst zum Schwanz.
-
- $45$ Und alle diese Flüche werden über dich kommen und dich
- verfolgen und dich erreichen, bis du vernichtet bist, weil du
- der Stimme des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast, seine
- Gebote und seine Ordnungen zu bewahren, die er dir befohlen hat.
- $46$ Und sie werden zum Zeichen und zum Wunder sein an dir
- und an deinen Nachkommen für ewig. $47$ Dafür daβ du dem
- HERRN, deinem Gott, nicht mit Freude und mit fröhlichem Herzen
- gedient hast wegen des Überflusses an allem, $48$ wirst du
- deinen Feinden, die der HERR gegen dich senden wird, dienen in
- Hunger und Durst, in Blöβe und in Mangel an allem. Und er wird
- ein eisernes Joch auf deinen Hals legen, bis er dich vernichtet
- hat. $49$ Der HERR wird von ferne, vom Ende der Erde her,
- eine Nation über dich bringen. Wie der Adler fliegt, [so kommt
- sie], eine Nation, deren Sprache du nicht verstehst, $50$
- eine Nation mit hartem Gesicht, die für den Alten keine
- Rücksicht kennt und für den Jungen keine Gnade, $51$ und
- [die] die Frucht deines Viehs und die Frucht deines Landes
- verzehren wird, bis du vernichtet bist, die dir weder Getreide,
- Most oder Öl [noch] den Wurf deiner Rinder oder die Zucht deiner
- Schafe übriglassen wird, bis sie dich zugrunde gerichtet hat.
- $52$ Und sie wird dich belagern in all deinen Toren, bis
- deine hohen und festen Mauern, auf die du vertraust, in deinem
- ganzen Land gefallen sind. Und sie wird dich belagern in all
- deinen Toren, in deinem ganzen Land, das der HERR, dein Gott,
- dir gegeben hat. $53$ Dann wirst du die Frucht deines Leibes
- essen, das Fleisch deiner Söhne und deiner Töchter, die der
- HERR, dein Gott, dir gegeben hat in der Belagerung und
- Bedrängnis, mit der dich dein Feind bedrängen wird. $54$ Der
- weichlichste und am meisten verzärtelte Mann bei dir, dessen
- Auge wird miβgünstig auf seinen Bruder blicken und auf die Frau
- an seinem Busen und auf seine übriggebliebenen Kinder, die er
- übrigbehalten hat. $55$ Keinem von ihnen gibt er [etwas] vom
- Fleisch seiner Kinder, das er iβt, weil ihm nichts
- übriggeblieben ist in der Belagerung und Bedrängnis, mit der
- dein Feind dich bedrängen wird in all deinen Toren. $56$ Die
- Weichlichste bei dir und die Verzärteltste, die vor Verzärtelung
- und vor Verweichlichung nie versucht hat, ihre Fuβsohle auf die
- Erde zu setzen, deren Auge wird miβgünstig auf den Mann an ihrem
- Busen blicken und auf ihren Sohn und auf ihre Tochter $57$
- wegen ihrer Nachgeburt, die zwischen ihren Beinen hervorkommt,
- und wegen ihrer Kinder, die sie gebiert. Denn sie wird sie aus
- Mangel an allem im geheimen aufessen in der Belagerung und
- Bedrängnis, mit der dein Feind dich bedrängen wird in deinen
- Toren. - $58$ Wenn du nicht darauf achtest, alle Worte dieses
- Gesetzes zu tun, die in diesem Buch geschrieben sind, daβ du
- diesen herrlichen und furchtbaren Namen, den HERRN, deinen Gott,
- fürchtest, $59$ dann wird der HERR deine Plagen und die
- Plagen deiner Nachkommen auβergewöhnlich machen: groβe und
- andauernde Plagen und böse und andauernde Krankheiten. $60$
- Und er wird alle Seuchen Ägyptens gegen dich wenden, vor denen
- du dich fürchtest, und sie werden an dir haften [bleiben].
- $61$ Auch alle Krankheiten und alle Plagen, die nicht in dem
- Buch dieses Gesetzes geschrieben sind, - der HERR wird sie über
- dich kommen lassen, bis du vernichtet bist. $62$ Als ein
- geringes Häuflein werdet ihr übrigbleiben, statt daβ ihr wie die
- Sterne des Himmels an Menge geworden wärt, weil du der Stimme
- des HERRN, deines Gottes, nicht gehorcht hast. - $63$ Und es
- wird geschehen: wie der HERR sich über euch freute, euch Gutes
- zu tun und euch zahlreich werden zu lassen, so wird der HERR
- sich über euch freuen, euch zugrunde zu richten und euch zu
- vernichten. Und ihr werdet aus dem Land herausgerissen werden,
- wohin du kommst, um es in Besitz zu nehmen. $64$ Und der HERR
- wird dich unter alle Völker zerstreuen von einem Ende der Erde
- bis zum andern Ende der Erde. Und du wirst dort andern Göttern
- dienen, die du nicht gekannt hast, [weder] du noch deine Väter -
- [Göttern aus] Holz und Stein. $65$ Und unter jenen Nationen
- wirst du nicht ruhig wohnen, und deine Fuβsohle wird keinen
- Rastplatz finden. Und der HERR wird dir dort ein zitterndes Herz
- geben, erlöschende Augen und eine verzagende Seele. $66$ Und
- dein Leben wird in Gefahr schweben, du wirst dich Nacht und Tag
- fürchten und deines Lebens nicht sicher sein. $67$ Am Morgen
- wirst du sagen: Wäre es doch Abend! und am Abend wirst du sagen:
- Wäre es doch Morgen! - wegen des Zitterns deines Herzens, mit
- dem du zitterst, und wegen des Anblicks [dessen], was deine
- Augen erblicken [müssen]. $68$ Und der HERR wird dich auf
- Schiffen nach Ägypten zurückkehren lassen, auf dem Weg, von dem
- ich dir gesagt habe: Du sollst ihn nie mehr wiedersehen! Und ihr
- werdet euch dort euren Feinden als Sklaven und als Sklavinnen
- zum Kauf anbieten, aber es wird kein Käufer da sein.
-
- $69$ Das sind die Worte des Bundes, von dem der HERR dem Mose
- befohlen hatte, er solle [ihn] mit den Söhnen Israel im Land
- Moab schlieβen neben dem Bund, den er am Horeb mit ihnen
- geschlossen hatte.
-
- \29\
- Bund Gottes mit Israel im Land Moab - Mahnung zur Gesetzestreue.
-
- $1$ Und Mose berief ganz Israel und sprach zu ihnen: Ihr habt
- alles gesehen, was der HERR vor euren Augen im Land Ägypten
- getan hat an dem Pharao und an all seinen Knechten und an seinem
- ganzen Land: $2$ die groβen Prüfungen, die deine Augen
- gesehen haben, jene groβen Zeichen und Wunder. $3$ Aber der
- HERR hat euch bis zum heutigen Tag weder ein Herz gegeben zu
- erkennen noch Augen zu sehen, noch Ohren zu hören. $4$ Und
- ich habe euch vierzig Jahre in der Wüste geführt: eure Kleider
- sind nicht an euch zerschlissen, und dein Schuh an deinem Fuβ
- ist nicht zerschlissen. $5$ Brot habt ihr nicht gegessen, und
- Wein und Rauschtrank habt ihr nicht getrunken, damit ihr
- erkenntet, daβ ich der HERR, euer Gott, bin. $6$ Und als ihr
- an diesen Ort kamt, da zogen Sihon, der König von Heschbon, und
- Og, der König von Basan, uns zum Kampf entgegen, und wir
- schlugen sie. $7$ Und wir nahmen ihr Land ein und gaben es
- den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm der
- Manassiter zum Erbteil. $8$ So bewahrt denn die Worte dieses
- Bundes und tut sie, damit ihr Erfolg habt in allem, was ihr tut!
-
- $9$ Ihr alle steht heute vor dem HERRN, eurem Gott: eure
- Häupter, eure Stämme, eure Ältesten und eure Aufseher, alle
- Männer von Israel, $10$ eure Kinder, eure Frauen und dein
- Fremder, der mitten in deinem Lager ist, von deinem Holzhauer
- bis zu deinem Wasserschöpfer, $11$ damit du in den Bund des
- HERRN, deines Gottes, eintrittst und in seine Fluchbestimmung,
- den der HERR, dein Gott, heute mit dir schlieβt, $12$ damit
- er dich heute zu seinem Volk erhebt und er dein Gott ist, wie er
- zu dir geredet und wie er deinen Vätern, Abraham, Isaak und
- Jakob, geschworen hat. $13$ Doch nicht mit euch allein
- schlieβe ich diesen Bund mit dieser Fluchbestimmung, $14$
- sondern sowohl mit dem, der heute hier ist, der mit uns vor dem
- HERRN, unserm Gott, steht, als auch mit dem, der heute nicht mit
- uns hier ist. $15$ Denn ihr wiβt ja, wie wir im Land Ägypten
- gewohnt haben und wie wir mitten durch die Nationen gezogen
- sind, durch die ihr gezogen seid. $16$ Da habt ihr ihre
- Scheusale gesehen und ihre Götzen aus Holz und Stein, Silber und
- Gold, die bei ihnen sind. $17$ Daβ es bei euch nur ja nicht
- einen Mann oder eine Frau, eine Sippe oder einen Stamm gibt,
- dessen Herz sich heute von dem HERRN, unserm Gott, abwendet, um
- hinzugehen, den Göttern jener Nationen zu dienen! Daβ es ja
- nicht eine Wurzel unter euch gibt, die Gift und Wermut als
- Frucht bringt, $18$ - und es geschieht, wenn er die Worte
- dieses Eidschwures hört, daβ er sich in seinem Herzen segnet und
- sagt: Ich werde Frieden haben, [auch] wenn ich in der
- Verstocktheit meines Herzens lebe! - so daβ das bewässerte mit
- dem durstigen [Land] hinweggerafft wird. $19$ Nicht wird der
- HERR ihm vergeben wollen, sondern dann wird der Zorn des HERRN
- und sein Eifer gegen jenen Mann rauchen, und der ganze Fluch,
- der in diesem Buch aufgeschrieben ist, wird auf ihm liegen, und
- der HERR wird seinen Namen unter dem Himmel auslöschen. $20$
- Und der HERR wird ihn aus allen Stämmen Israels zum Unheil
- aussondern, nach all den Flüchen des Bundes, der in diesem Buch
- des Gesetzes geschrieben ist. $21$ Und die künftige
- Generation, eure Kinder, die nach euch aufstehen werden, und der
- Ausländer, der aus fernem Land kommt, werden sagen, wenn sie die
- Plagen dieses Landes sehen und seine Krankheiten, mit denen der
- HERR es geschlagen hat - $22$ Schwefel und Salz, eine
- Brandstätte ist sein ganzes Land; es wird nicht besät und läβt
- nichts sprossen, und keinerlei Kraut kommt darin auf wie [nach
- der] Umkehrung von Sodom und Gomorra, [von] Adma und Zebojim,
- die der HERR umkehrte in seinem Zorn und in seinem Grimm -,
- #
- V. 23-27: Jer 9,11-15.
- #
- $23$ und alle Nationen werden sagen: Warum hat der HERR
- diesem Land so etwas getan? Weshalb diese groβe Zornglut?
- $24$ Dann wird man sagen: Weil sie den Bund des HERRN, des
- Gottes ihrer Väter, verlassen haben, den er mit ihnen
- geschlossen hatte, als er sie aus dem Land Ägypten herausführte,
- $25$ und [weil sie] hingingen und andern Göttern dienten und
- sich vor ihnen niederwarfen, [vor] Göttern, die sie nicht
- kannten und die er ihnen nicht zugeteilt hatte, $26$ da
- entbrannte der Zorn des HERRN gegen dieses Land, so daβ er den
- ganzen Fluch über es gebracht hat, der in diesem Buch
- aufgeschrieben ist. $27$ Und der HERR hat sie herausgerissen
- aus ihrem Land im Zorn und im Grimm und in groβem Unwillen und
- hat sie in ein anderes Land geworfen, wie [es] an diesem Tag
- [der Fall ist]. - $28$ Das Verborgene [steht bei] dem HERRN,
- unserm Gott; aber das Offenbare [gilt] uns und unsern Kindern
- für ewig, damit wir alle Worte dieses Gesetzes tun.
-
- \30\
- Trost und Mahnung - Wahl zwischen Leben und Tod.
-
- $1$ Und es wird geschehen, wenn all diese Worte über dich
- kommen, der Segen und der Fluch, die ich dir vorgelegt habe, und
- du es dir zu Herzen nimmst unter all den Nationen, wohin der
- HERR, dein Gott, dich verstoβen hat, $2$ und du umkehrst zum
- HERRN, deinem Gott, und seiner Stimme gehorchst nach allem, was
- ich dir heute befehle, du und deine Kinder, mit deinem ganzen
- Herzen und mit deiner ganzen Seele, $3$ dann wird der HERR,
- dein Gott, dein Geschick wenden und sich über dich erbarmen. Und
- er wird dich wieder sammeln aus all den Völkern, wohin der HERR,
- dein Gott, dich zerstreut hat. $4$ Wenn deine Verstoβenen am
- Ende des Himmels wären, [selbst] von dort wird der HERR, dein
- Gott, dich sammeln, und von dort wird er dich holen. $5$ Und
- der HERR, dein Gott, wird dich in das Land bringen, das deine
- Väter in Besitz genommen haben, und du wirst es in Besitz
- nehmen. Und er wird dir Gutes tun und dich zahlreicher werden
- lassen als deine Väter. $6$ Und der HERR, dein Gott, wird
- dein Herz und das Herz deiner Nachkommen beschneiden, damit du
- den HERRN, deinen Gott, liebst mit deinem ganzen Herzen und mit
- deiner ganzen Seele, daβ du am Leben bleibst. $7$ Und der
- HERR, dein Gott, wird all diese Flüche auf deine Feinde und auf
- deine Hasser legen, die dir nachgejagt sind. $8$ Du aber, du
- wirst umkehren und der Stimme des HERRN gehorchen und wirst all
- seine Gebote tun, die ich dir heute befehle. $9$ Und der
- HERR, dein Gott, wird dir Überfluβ geben bei allem Tun deiner
- Hand, an der Frucht deines Leibes und an der Frucht deines Viehs
- und an der Frucht deines Ackerlandes, [für dich] zum Guten. Denn
- der HERR wird sich wieder über dich freuen zum Guten, wie er
- sich über deine Väter gefreut hat, $10$ wenn du der Stimme
- des HERRN, deines Gottes, gehorchst, um seine Gebote und seine
- Ordnungen zu halten, die in diesem Buch des Gesetzes
- aufgeschrieben sind, wenn du zum HERRN, deinem Gott, umkehrst
- mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele. $11$
- Denn dieses Gebot, das ich dir heute gebiete, ist nicht zu
- wunderbar für dich und ist [dir] nicht [zu] fern. $12$ Es ist
- nicht im Himmel, daβ du sagen müβtest: Wer wird für uns in den
- Himmel hinaufsteigen und es uns holen und es uns hören lassen,
- daβ wir es tun? $13$ Und es ist nicht jenseits des Meeres,
- daβ du sagen müβtest: Wer wird für uns auf die andere Seite des
- Meeres hinüberfahren und es uns holen und es uns hören lassen,
- daβ wir es tun? $14$ Sondern ganz nahe ist dir das Wort, in
- deinem Mund und in deinem Herzen, um es zu tun.
-
- $15$ Siehe, ich habe dir heute vorgelegt das Leben und das
- Gute, den Tod und das Böse, $16$ indem ich dir heute gebiete,
- den HERRN, deinen Gott, zu lieben, auf seinen Wegen zu gehen und
- seine Gebote, seine Ordnungen und seine Rechtsbestimmungen zu
- bewahren, damit du lebst und zahlreich wirst und der HERR, dein
- Gott, dich segnet in dem Land, wohin du kommst, um es in Besitz
- zu nehmen. $17$ Wenn aber dein Herz sich abwendet und du
- nicht gehorchst und du dich verführen läβt und dich vor andern
- Göttern niederwirfst und ihnen dienst, $18$ dann kündige ich
- euch heute an, daβ ihr ganz gewiβ umkommen werdet. Ihr werdet
- [eure] Tage nicht verlängern in dem Land, in das du über den
- Jordan ziehst, um hineinzukommen, es in Besitz zu nehmen.
- $19$ Ich rufe heute den Himmel und die Erde als Zeugen gegen
- euch auf: das Leben und den Tod habe ich euch vorgelegt, den
- Segen und den Fluch! So wähle das Leben, damit du lebst, du und
- deine Nachkommen, $20$ indem du den HERRN, deinen Gott,
- liebst und seiner Stimme gehorchst und ihm anhängst! Denn das
- ist dein Leben und die Dauer deiner Tage, daβ du in dem Land
- wohnst, das der HERR deinen Vätern, Abraham, Isaak und Jakob,
- geschworen hat, ihnen zu geben.
-
- \31\
- Josuas Einsetzung zum Nachfolger Moses.
-
- $1$ Und Mose ging hin und redete diese Worte zu ganz Israel.
- $2$ Und er sprach zu ihnen: 120 Jahre bin ich heute alt, ich
- kann nicht mehr aus- und eingehen; und der HERR hat zu mir
- gesagt: Du sollst nicht über diesen Jordan gehen. $3$ Der
- HERR, dein Gott, er zieht vor dir her hinüber; er selbst wird
- diese Nationen vor dir vernichten, daβ du sie vertreiben kannst.
- Josua, er zieht vor dir her hinüber, wie der HERR geredet hat.
- $4$ Und der HERR wird an ihnen handeln, wie er an Sihon und
- an Og, den Königen der Amoriter, und an ihrem Land gehandelt
- hat, die er vernichtet hat. $5$ Und wenn der HERR sie vor
- euch dahingibt, dann sollt ihr an ihnen handeln nach dem ganzen
- Gebot, das ich euch geboten habe. $6$ Seid stark und mutig,
- fürchtet euch nicht und erschreckt nicht vor ihnen! Denn der
- HERR, dein Gott, er ist es, der mit dir geht; er wird dich nicht
- aufgeben und dich nicht verlassen.
-
- $7$ Und Mose rief Josua und sprach zu ihm vor den Augen von
- ganz Israel: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst mit diesem
- Volk in das Land kommen, das der HERR ihren Vätern geschworen
- hat, ihnen zu geben; und du, du wirst es ihnen als Erbe
- austeilen. $8$ Der HERR, er ist es, der vor dir herzieht; er
- selbst wird mit dir sein; er wird dich nicht aufgeben und dich
- nicht verlassen. Fürchte dich nicht und sei nicht
- niedergeschlagen!
-
- \31\
- Gesetzeslesung alle sieben Jahre.
-
- $9$ Und Mose schrieb dieses Gesetz auf und gab es den
- Priestern, den Söhnen Levis, die die Lade des Bundes des HERRN
- trugen, und allen Ältesten von Israel. $10$ Und Mose befahl
- ihnen und sagte: Am Ende von sieben Jahren, zur Zeit des
- Erlaβjahres, am Fest der Laubhütten, $11$ wenn ganz Israel
- kommt, um vor dem HERRN, deinem Gott, an der Stätte zu
- erscheinen, die er erwählen wird, sollst du dieses Gesetz vor
- ganz Israel ausrufen lassen, vor ihren Ohren. $12$ Versammle
- das Volk, die Männer und die Frauen und die Kinder und deinen
- Fremden, der in deinen Toren [wohnt], damit sie hören und damit
- sie lernen und den HERRN, euren Gott, fürchten und darauf
- achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun! $13$ Und ihre
- Kinder, die es nicht wissen, sollen zuhören, damit sie den
- HERRN, euren Gott, fürchten lernen alle Tage, die ihr in dem
- Land lebt, in das ihr über den Jordan zieht, um es in Besitz zu
- nehmen.
-
- \31\
- Gottes Befehl zum Schreiben des Liedes Moses.
-
- $14$ Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, deine Tage sind
- herangekommen, daβ du sterben wirst. Rufe Josua, und findet euch
- im Zelt der Begegnung ein, daβ ich ihm Befehl erteile! Da gingen
- Mose und Josua hin und fanden sich im Zelt der Begegnung ein.
- $15$ Und der HERR erschien im Zelt, in der Wolkensäule; und
- die Wolkensäule stand über dem Eingang des Zeltes. $16$ Und
- der HERR sprach zu Mose: Siehe, du wirst dich zu deinen Vätern
- legen. Und dieses Volk wird sich aufmachen und den fremden
- Göttern des Landes, in das es kommt, in seiner Mitte nachhuren.
- Und es wird mich verlassen und meinen Bund brechen, den ich mit
- ihnen geschlossen habe. $17$ Da wird mein Zorn an jenem Tag
- gegen es entbrennen, und ich werde sie verlassen und mein
- Angesicht vor ihnen verbergen. Und es wird zum Fraβ werden, und
- viele Übel und Nöte werden es treffen. Und es wird an jenem Tag
- sagen: Haben diese Übel mich nicht deshalb getroffen, weil mein
- Gott nicht [mehr] in meiner Mitte ist? $18$ Ich aber, ich
- werde an jenem Tag mein Angesicht völlig verbergen wegen all des
- Bösen, das es getan, weil es sich andern Göttern zugewandt hat.
- $19$ Und nun, schreibt euch dieses Lied auf, und lehre es die
- Söhne Israel! Lege es in ihren Mund, damit dieses Lied mir zum
- Zeugen gegen die Söhne Israel wird! $20$ Denn ich werde es in
- das Land bringen, das von Milch und Honig überflieβt, das ich
- seinen Vätern zugeschworen habe, und es wird essen und satt und
- fett werden. Und es wird sich andern Göttern zuwenden, und sie
- werden ihnen dienen und mich verwerfen, und meinen Bund wird es
- brechen. $21$ Und es wird geschehen, wenn viele Übel und Nöte
- es treffen, dann wird dieses Lied als Zeuge vor ihm aussagen;
- denn es wird nicht vergessen werden im Mund seiner Nachkommen.
- Denn ich kenne sein Sinnen, mit dem es [schon] heute umgeht,
- [noch] bevor ich es in das Land bringe, das ich [seinen Vätern]
- zugeschworen habe.
-
- $22$ Und Mose schrieb dieses Lied an jenem Tag auf, und er
- lehrte es die Söhne Israel. $23$ Und er befahl Josua, dem
- Sohn des Nun, und sprach: Sei stark und mutig! Denn du, du wirst
- die Söhne Israel in das Land bringen, das ich ihnen zugeschworen
- habe. Und ich will mit dir sein.
-
- \31\
- Aufbewahrung des Gesetzbuches.
-
- $1$ Und es geschah, als Mose [damit] fertig war, die Worte
- dieses Gesetzes vollständig in ein Buch zu schreiben, $25$ da
- befahl Mose den Leviten, die die Lade des Bundes des HERRN
- trugen: $26$ Nehmt dieses Buch des Gesetzes und legt es neben
- die Lade des Bundes des HERRN, eures Gottes, daβ es dort zum
- Zeugen gegen dich wird! $27$ Denn ich kenne deine
- Widerspenstigkeit und deine Halsstarrigkeit wohl. Siehe heute
- [schon], während ich noch bei euch lebe, seid ihr widerspenstig
- gegen den HERRN gewesen; wieviel mehr nach meinem Tod!
-
- \31\
- Aufforderung zum Hören des Liedes Moses.
-
- $28$ Versammelt zu mir alle Ältesten eurer Stämme und eure
- Aufseher, daβ ich diese Worte vor ihren Ohren rede und den
- Himmel und die Erde gegen sie als Zeugen aufrufe! $29$ Denn
- ich habe erkannt, daβ ihr nach meinem Tod ganz und gar zu
- [eurem] Verderben handeln und von dem Weg abweichen werdet, den
- ich euch befohlen habe. Dann wird euch das Unheil treffen am
- Ende der Tage, weil ihr tun werdet, was böse ist in den Augen
- des HERRN, ihn zu reizen durch das Werk eurer Hände.
-
- $30$ Und Mose redete vor den Ohren der ganzen Versammlung
- Israels die Worte dieses Liedes zu Ende:
-
- \32\
- Das Lied des Mose.
-
- $1$Horcht auf, ihr Himmel, ich will reden, und die Erde höre
- die Worte meines Mundes!
-
- $2$ Wie Regen träufle meine Lehre, wie Tau riesele meine
- Rede, wie Regenschauer auf frisches Grün und wie Regengüsse auf
- [welkes] Kraut!
-
- $3$ Denn den Namen des HERRN rufe ich aus: Gebt Ehre unserm
- Gott!
-
- $4$ Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege
- sind recht. Ein Gott der Treue und ohne Trug, gerecht und gerade
- ist er!
-
- $5$ Es versündigte sich gegen ihn eine verkehrte und
- verdrehte Generation - nicht seine Kinder [sind sie, sondern]
- ihr [eigener] Schandfleck -.
-
- $6$ Wollt ihr so dem HERRN vergelten, törichtes und unweises
- Volk? Ist er nicht dein Vater, der dich geschaffen hat? Er hat
- dich gemacht und dich bereitet.
-
- $7$ Denk an die Tage der Vorzeit, gebt acht auf die Jahre von
- Generation zu Generation! Frag deinen Vater, er wird es dir
- kundtun, deine Ältesten, sie werden es dir sagen!
-
- $8$ Als der Höchste den Nationen das Erbe austeilte, als er
- die Menschenkinder [voneinander] schied, da legte er fest die
- Grenzen der Völker nach der Zahl der Söhne Israel.
-
- $9$ Denn der Anteil des HERRN ist sein Volk, Jakob das Maβ
- seines Erbteils.
-
- $10$ Er fand ihn im Land der Wüste und in der Öde, im Geheul
- der Wildnis. Er umgab ihn, gab acht auf ihn, er behütete ihn wie
- seinen Augapfel.
-
- $11$ Wie der Adler sein Nest aufstört, über seinen Jungen
- schwebt, seine Flügel ausbreitet, sie aufnimmt, sie trägt auf
- seinen Schwingen,
-
- $12$ [so] leitete ihn der HERR allein, und kein fremder Gott
- war mit ihm.
-
- $13$ Er lieβ ihn einherfahren auf den Höhen der Erde, und er
- aβ die Früchte des Feldes. Er lieβ ihn Honig saugen aus dem
- Felsen und Öl aus dem Felsenkiesel,
-
- $14$ Rahm der Kühe und Milch der Schafe samt dem Fett der
- Lämmer, Widder aus Basan und Böcke samt dem Nierenfett des
- Weizens und Blut der Traube trankest du, feurigen Wein.
-
- $15$ Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett,
- dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und
- verachtete den Fels seiner Rettung.
-
- $16$ Sie reizten ihn zur Eifersucht durch fremde [Götter],
- durch Greuel kränkten sie ihn.
-
- $17$ Sie opferten den Dämonen, die nicht Gott sind, Göttern,
- die sie nicht kannten, neuen, die [erst] vor kurzem aufgekommen
- waren, die eure Väter nicht verehrten.
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- $18$ Den Felsen, der dich gezeugt, täuschtest du und
- vergaβest den Gott, der dich geboren.
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- $19$ Und der HERR sah es und verwarf [sie] aus Unwillen über
- seine Söhne und seine Töchter.
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- $20$ Er sprach: Ich will mein Angesicht vor ihnen verbergen,
- will sehen, was ihr Ende ist; denn eine Generation [voller]
- Verkehrtheit sind sie, Kinder, in denen keine Treue ist.
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- $21$ Sie haben mich zur Eifersucht gereizt durch einen
- Nicht-Gott, haben mich gekränkt durch ihre Nichtigkeiten; so
- will auch ich sie zur Eifersucht reizen durch ein Nicht-Volk,
- durch eine törichte Nation will ich sie kränken.
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- $22$ Denn ein Feuer ist entbrannt in meinem Zorn, es brennt
- bis in den untersten Scheol und friβt die Erde und ihren Ertrag
- und entzündet die Grundfesten der Berge.
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- $23$ Ich will Unheil über sie häufen, meine Pfeile gegen sie
- verbrauchen.
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- $24$ Sie sind vor Hunger entkräftet und aufgezehrt von
- Fieberglut und giftiger Pest, so sende ich den Zahn wilder Tiere
- gegen sie, samt dem Gift der im Staub Kriechenden.
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- $25$ Drauβen wird kinderlos machen das Schwert und drinnen
- der Schrecken: den Jüngling wie die Jungfrau, den Säugling mit
- dem greisen Mann.
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- $26$ Ich hätte [gern] gesagt: Ich will sie zerschlagen, der
- Erinnerung an sie unter den Menschen ein Ende machen!
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- $27$ Wenn ich die Kränkung durch den Feind nicht fürchtete,
- daβ ihre Gegner es falsch darstellten, daβ sie sagten: Unsere
- Hand war erhaben! - und nicht: Der HERR hat dies alles gewirkt!
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- $28$ Denn sie sind eine Nation, die [allen] Rat verloren hat;
- keine Einsicht ist bei ihnen.
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- $29$ Wenn sie weise wären, würden sie das verstehen, würde
- ihr Ende bedenken.
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- $30$ Wie könnte einer Tausend jagen und zwei Zehntausend in
- die Flucht schlagen, wenn nicht [deshalb], weil ihr Fels sie
- verkauft und der HERR sie preisgegeben hat?
-
- $31$ Denn nicht wie unser Fels ist ihr Fels; so haben unsere
- Feinde selbst geurteilt!
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- $32$ Denn von dem Weinstock Sodoms ist ihr Weinstock und von
- den Terrassen[gärten] Gomorras; ihre Beeren sind Giftbeeren,
- bittere Trauben haben sie.
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- $33$ Drachengift ist ihr Wein und grausames Viperngift.
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- $34$ Ist dies nicht bei mir aufbewahrt, versiegelt in meinen
- Schatzkammern?
-
- $35$ Mein ist die Rache und die Vergeltung für die Zeit, da
- ihr Fuβ wankt. Denn nahe ist der Tag ihres Verderbens, und was
- ihnen bevorsteht, eilt herbei.
-
- $36$ Denn der HERR wird sein Volk richten, und über seine
- Knechte wird er sich erbarmen, wenn er sieht, daβ geschwunden
- die Kraft und der Sklave und der Freie dahin sind.
-
- $37$ Und er wird sagen: Wo sind [nun] ihre Götter, der Fels,
- bei dem sie Zuflucht suchten?
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- $38$ Die das Fett ihrer Schlachtopfer aβen, den Wein ihrer
- Trankopfer tranken, die sollen [doch] aufstehen und euch helfen,
- sie sollen [doch] ein Schirm über euch sein!
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- $39$ Seht nun, daβ ich, ich es bin und kein Gott neben mir
- ist! Ich, ich töte und ich mache lebendig, ich zerschlage und
- ich, ich heile; und es gibt keinen, der aus meiner Hand rettet!
-
- $40$ Denn ich erhebe meine Hand zum Himmel und spreche: So
- wahr ich ewig lebe!
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- $41$ Wenn ich mein blitzendes Schwert geschärft habe und
- meine Hand zum Gericht greift, dann wende ich Rache auf meine
- Gegner zurück und vergelte es meinen Hassern.
-
- $42$ Meine Pfeile laβ ich trunken werden von Blut, und mein
- Schwert friβt Fleisch vom Blut der Erschlagenen und Gefangenen,
- vom Haupt der Fürsten des Feindes.
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- $43$ Laβt jauchzen, ihr Nationen, sein Volk! Denn er rächt
- das Blut seiner Knechte, und Rache wendet er auf seine Gegner
- zurück, und sein Land, sein Volk entsühnt er.
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- \32\
- Moses letzte Mahnung.
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- $44$ Und Mose kam und redete alle Worte dieses Liedes vor den
- Ohren des Volkes, er und Hosea, der Sohn des Nun. $45$ Und
- als Mose all diese Worte zu ganz Israel zu Ende geredet hatte,
- $46$ da sagte er zu ihnen: Richtet euer Herz auf all die
- Worte, die ich euch heute bezeuge, damit ihr sie euren Kindern
- gebietet, daβ sie darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu
- tun! $47$ Denn nicht ein leeres Wort ist es für euch, sondern
- es ist euer Leben. Und durch dieses Wort werdet ihr eure Tage
- verlängern in dem Land, in das ihr über den Jordan zieht, um es
- in Besitz zu nehmen.
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- \32\
- Moses Vorbereitung auf den Tod.
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- $48$ Und an eben diesem Tag redete der HERR zu Mose und
- sprach: $49$ Steige auf das Gebirge Abarim hier, [auf] den
- Berg Nebo, der im Land Moab [liegt], der Jericho gegenüber ist,
- und sieh das Land Kanaan, das ich den Söhnen Israel zum Eigentum
- gebe! $50$ Dann wirst du auf dem Berg sterben, auf den du
- steigst, und wirst zu deinen Völkern versammelt werden, ebenso
- wie dein Bruder Aaron auf dem Berg Hor gestorben ist und zu
- seinen Völkern versammelt wurde, $51$ weil ihr treulos gegen
- mich gehandelt habt mitten unter den Söhnen Israel am Wasser von
- Meriba-Kadesch in der Wüste Zin, weil ihr mich nicht geheiligt
- habt mitten unter den Söhnen Israel. $52$ Denn von der
- gegenüberliegenden Seite sollst du das Land sehen, aber du
- sollst nicht in das Land hineinkommen, das ich den Söhnen Israel
- gebe.
-
- \33\
- Moses Segen über die zwölf Stämme.
-
- $1$ Und das ist der Segen, mit dem Mose, der Mann Gottes, die
- Söhne Israel vor seinem Tod segnete. $2$ Er sprach:
-
- Der HERR kam vom Sinai und leuchtete ihnen auf von Seir. Er
- strahlte hervor vom Berg Paran und kam von heiligen Myriaden. Zu
- seiner Rechten war feuriges Gesetz für sie.
-
- $3$ Ja, er liebt sein Volk! All seine Heiligen sind in deiner
- Hand; und sie folgen deinen Füβen, jeder empfängt von deinen
- Worten.
-
- $4$ Ein Gesetz hat uns Mose geboten, einen Besitz der
- Versammlung Jakobs.
-
- $5$ Und er wurde König in Jeschurun, als sich die Häupter des
- Volkes versammelten, die Stämme Israels insgesamt. -
- #
- V. 6-25: 1Mo 35,23-26; vgl. 1Mo 49,3-27.
- #
- $6$ Ruben lebe und sterbe nicht, so daβ seine Männer wenige
- würden!
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- $7$ Und dies für Juda: Und er sprach: Höre, HERR, die Stimme
- Judas und bring ihn zu seinem Volk! Seine Hände seien mächtig
- für ihn, und sei [ihm] Helfer vor seinen Gegnern!
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- $8$ Und für Levi sprach er: Deine Tummim und deine Urim sind
- für den Mann, der dir treu ist, den du versucht hast bei Massa,
- mit dem du gestritten hast bei dem Wasser von Meriba, $9$ der
- von seinem Vater und von seiner Mutter sagte: `Ich habe ihn
- nicht gesehen!', und der seine Brüder nicht kannte und von
- seinen Söhnen nichts wuβte. Denn sie haben dein Wort beachtet,
- und deinen Bund bewahren sie. $10$ Sie lehren Jakob deine
- Rechtsbestimmungen und Israel dein Gesetz. Sie legen Räucherwerk
- vor deine Nase und Ganzopfer auf deinen Altar. $11$ Segne,
- HERR, seine Kraft, und das Werk seiner Hände laβ dir gefallen!
- Zerschmettere die Hüften derer, die sich gegen ihn erheben, und
- seiner Hasser, daβ sie nicht mehr aufstehen!
-
- $12$ Für Benjamin sprach er: Der Liebling des HERRN! In
- Sicherheit wohnt er bei ihm. Er beschirmt ihn den ganzen Tag,
- und zwischen seinen Berghängen wohnt er.
-
- $13$ Und für Joseph sprach er: Gesegnet vom HERRN ist sein
- Land! Vom Köstlichsten des Himmels, vom Tau, und von der Flut,
- die drunten lagert, $14$ und vom Köstlichsten der Erträge der
- Sonne und vom Köstlichsten der Früchte der Monate $15$ und
- vom Besten der uralten Berge und vom Köstlichsten der ewigen
- Hügel $16$ und vom Köstlichsten der Erde und ihrer Fülle und
- das Wohlgefallen dessen, der im Dornbusch wohnt, [all das] komme
- auf das Haupt Josephs und auf den Scheitel des Abgesonderten
- unter seinen Brüdern! $17$ Er ist herrlich wie sein
- erstgeborener Stier; und Hörner des Büffels sind seine Hörner.
- Mit ihnen stöβt er die Völker nieder, [alle] miteinander [bis
- an] die Enden der Erde. Das sind die Zehntausende Ephraims, das
- die Tausende Manasses.
-
- $18$ Und für Sebulon sprach er: Freue dich, Sebulon, über
- deinen Auszug und du, Issaschar, über deine Zelte! $19$ Sie
- rufen Völker zum Berg. Dort opfern sie Opfer der Gerechtigkeit;
- denn den Überfluβ der Meere saugen sie und die verborgenen
- Schätze des Sandes.
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- $20$ Und für Gad sprach er: Gesegnet sei, der Gad Raum
- schafft! Wie eine Löwin lagert er und zerreiβt den Arm und sogar
- den Scheitel. $21$ Und er ersah sich einen Erstlingsanteil;
- denn dort war der Anteil eines Anführers aufbewahrt. Und er zog
- an die Spitze des Volkes, er vollstreckte die Gerechtigkeit des
- HERRN und seine Gerichte mit Israel.
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- $22$ Und für Dan sprach er: Dan ist ein junger Löwe; er
- springt aus Basan hervor.
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- $23$ Und für Naftali sprach er: Naftali, gesättigt mit Huld
- und voller Segen des HERRN! Westen und Süden nimmt er in Besitz!
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- $24$ Und für Asser sprach er: Mehr als die [andern] Söhne sei
- Asser gesegnet! Er sei der Liebling seiner Brüder, er tauche in
- Öl seinen Fuβ! $25$ Eisen und Erz seien deine Riegel, und wie
- deine Tage so deine Kraft!
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- $26$ Keiner ist wie der Gott Jeschuruns, der auf den Himmeln
- einherfährt zu deiner Hilfe und in seiner Hoheit auf den Wolken.
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- $27$ Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit, und unter [dir]
- sind ewige Arme. Und er vertreibt vor dir den Feind und spricht:
- Vernichte!
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- $28$ Und Israel wohnt sicher, abgesondert der Quell Jakobs,
- in einem Land von Korn und Most; auch sein Himmel träufelt Tau.
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- $29$ Glücklich bist du, Israel! Wer ist wie du, ein Volk,
- gerettet durch den HERRN, [der] der Schild deiner Hilfe und der
- das Schwert deiner Hoheit ist? Schmeicheln werden dir deine
- Feinde, du aber, du wirst einherschreiten über ihre Höhen.
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- \34\
- Moses Tod.
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- $1$ Und Mose stieg von den Ebenen Moabs auf den Berg Nebo,
- den Gipfel des Pisga, der Jericho gegenüber[liegt]. Und der HERR
- lieβ ihn das ganze Land sehen: das [Land] Gilead bis nach Dan
- $2$ und das ganze [Land] Naftali, das Land Ephraim und
- Manasse und das ganze Land Juda bis zum westlichen Meer $3$
- und den Süden und den Umkreis [des Jordan], die Ebene von
- Jericho, der Palmenstadt, bis [hin nach] Zoar. $4$ Und der
- HERR sprach zu ihm: Das ist das Land, das ich Abraham, Isaak und
- Jakob zugeschworen habe, indem ich sprach: Deinen Nachkommen
- werde ich es geben. Ich habe es dich mit deinen Augen sehen
- lassen, aber du sollst nicht nach dort hinübergehen. $5$ Und
- Mose, der Knecht des HERRN, starb dort im Land Moab nach dem
- Wort des HERRN. $6$ Und er begrub ihn im Tal, im Land Moab,
- Bet-Peor gegenüber; und niemand kennt sein Grab bis auf diesen
- Tag. $7$ Mose aber war 120 Jahre alt, als er starb. Sein Auge
- war nicht trübe geworden und seine Frische nicht geschwunden.
- $8$ Und die Söhne Israel beweinten Mose in den Ebenen Moabs
- dreiβig Tage lang; dann waren die Tage des Weinens der Trauer um
- Mose zu Ende.
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- $9$ Josua aber, der Sohn des Nun, war erfüllt mit dem Geist
- der Weisheit; denn Mose hatte seine Hände auf ihn gelegt. Und
- die Söhne Israel gehorchten ihm und taten, wie der HERR dem Mose
- geboten hatte.
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- $10$ Und es stand in Israel kein Prophet mehr auf wie Mose,
- den der HERR gekannt hätte von Angesicht zu Angesicht, $11$
- mit all den Zeichen und Wundern, mit denen der HERR ihn gesandt
- hatte, [sie] im Land Ägypten, am Pharao und an all seinen
- Knechten und an seinem ganzen Land zu tun, $12$ und mit all
- der starken Macht und mit all dem Groβen und Furchtbaren, das
- Mose vor den Augen von ganz Israel getan hat.
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